1. Gottes Tod
schwarz verbreitet sich in meinem kopf
ganz aufgequollen mein augenlicht zersetzt
das herz verbrennt im weissem nichts
und doch es wird
mein körper ist in stein gehauen
im tiefen sog der ewigkeit
dass zeit vergeht ist mir entgangen
und doch es wird es wird schon wieder weiter geh'n
gott ist tot
eingesperrt im wald des wahns
dunkles sein gesäht in meiner hand
verstaubtes denken in meinem schädel
und doch es wird
mein geist zerfleischt das tageslicht
die feuersglut in meinem hals erlischt
ganz ohne halt mein fleisch zerfällt
und doch es wird es wird schon wieder weiter geh'n
gott ist tot
mein gehirn zum kerker wird
ein kleiner stich hat mich gelähmt
der schrei in mir unhörbar schweigt
und doch es wird
mein seelenhauch der blitz verschlingt
mein süsses blut verfault im sand
mein sinn zum leben in raum und zeit
und doch es wird es wird schon wieder weiter geh'n
der schlund der blinden worte
hat mir einmal gutgetan
2. Des Satans Neue Kleider
einmal schwarz
einmal weiss
und blinde aggression
ich steh auf dem kopf
runter
komm runter
siehst du nicht die rassen
rassentrennung
schalt es aus leg es weg
doch
doch sie sind da
einer wird sie sehen
des satans neue kleider...
streng dich an
glieder dich ein ohne wort
es ist aus
leg dich hin
siehst du nicht den fleisch
fleischkonsum
jetzt steh auf
es ist zeit
doch doch sie sind da
einer wird sie sehen
des satans neue kleider...
3. Kain Und Abel
kain – im durst der wut
kain – in vaters hand
kain – zu blind zum steh'n
kain – aus schwarzem blut
die totgeweihten grüssen dich
nimm dein schwert
und tanze tanze tanze tanze
tanz den tanz zum tod
kain – und wahn zum wahn
kain – du süsses licht
kain – das gift im wort
kain – wie stahl im wind
kain und abel
abel – kain tanze tanze tanze...
4. Jericho
war nicht dort ein lebenspartner
war nicht dort der mann auf der strasse
jeden tag auf dem zeitungspapier
im vorübergeh'n der hut der nie gefiel
fast stolpernd ein stück aus seinem beutel wirf
und gut sein glaubt lacht und sagt
solches will ich einst noch denken
und den kindern meiner wege auf den richt'gen pfad der tugend werfen
das sie niederfiehlen im dreck versunken nach dem leben rufen
ungetrübt sich sicher fühlt als wär' man ausgefall'n
und sicher seiner selbst
weil jeder kann sich eigens strafen muss dem anderen aus
gefallen danken
um besucht zu werden von all den röchelnden
formlosen fragen um selbstvertrauen
lacht und sagt
halt dich gut so lang du kannst dein vater war und du sollst
sein
wie jeder den du glaubst nur feindbild sei und dich bekämpft
umsonst ist angestrengt um lernen lernen nicht verschlafen
5. Ein Tag Vergeht
ich war von mut erfüllt konnte berge versetzen
war an meinem schicksal ganz alleine schuld
in meinem eigen vier wänden sicher nie vor niemanden
eiskalt lag hoffnung in meiner hand
war ich kind war nichts nicht existent war auch kein tod
und heute habe ich ihn geseh'n
jetzt bin ich eingesperrt der schmerz im knochenmark
und dornen in meinem blut
in der nacht erwache mich zehrt's vor durst ans licht
schreckverbleicht und ohne zeit
alter mann hingefallen warum stehst du nicht wieder auf
warum helfe ich kann doch keinen schritt mehr tun
setze mich und warte auf deinen tod
dämmerung ein tag vollbracht über uns ein kautz wird
wach waldboden unser schlafgemacht fremder die furcht
hat macht
nebelbänke ziehen auf neben uns ein munt'rer bach
ausgesetzt in reine dunkelheit
wachsam sein das feuer brennt
die spannung steigt die müdigkeit
hoffnungsvoll das uns der tag befreit
und schon ritze ich wieder an der
lebenslinie in meiner hand herum
denken hat sich weit entfernt im traum im
kindsein das raubtier seine kreise zieht
meine haut ganz abgeschürft dem feind die
blösse zeigt hoffnung und mut in angst
ertränkt
warum gehe ich und atme nicht wie der fisch
warum bist du du und nicht ich warum ist die
zeit und nicht nur der raum
scheinbar der mond ist wach
das horn der wächter warnt
vor furcht die feinde nah'n
fehlalarm
ein sanfter wind der an die flammen fasst
wölfe heuten uns den schlaf
liege für eine gewisse zeit im grossen teich
des todes
toter könig liegt allein grosse glänzende
schmeisfliegen setzen sich auf sein gesicht
6. Irrlicht
jetzt erzähl ich's euch zum letzten mal:
ich fühl mich leer
blumen sprissen in meinem garten
nur zeitvertreib
mein heim ist das grösste ich weiss
die tatsachen macht nur weiter so ich gebe auf
des menschen grösstes leid
er hat das denken in der hand
wollt ihr etwa sagen...
...ihr alle hättet nichts gehört
...ihr alles hättet nichts gesehn
...ihr alle hättet nichts getan
leugnet eure grenzen
verratet eure rassen denn
ich fleh euch an
haltet frieden haltet eure hand
begabte menschen alte kriege
fliegen übers land
ich fleh euch an
haltet frieden haltet eure hand
ihr habt alle herzen habt auch seelen
habt ihr auch verstand
grosse worte singt der vogel auch von meinem dach
diese reden sind das grösste, ich weiss
wir habe die welt von unseren kindern nur geliehen
7. Sonne Mond Und Sterne
ich hab einerseits gelacht
hab auch manchmal mitgelacht
viele tage sind verloren
kann es immer noch nicht glauben
sehe menschen kalt wie eis
ist das wahr, mein reich
starre tagelang ins nichts
will es aufsaugen, immer wieder
meine glieder schmerzen
nehmt in meinem augen
ich darf weinen
tausend mal gewarnt,
einfach überhört
alle bleiben stumm
und nichts ist geschehen
seht doch endlich ein
uns alle trifft die schuld
die hölle ist nicht irgendwo
wir sind sie in person
wir verlassen uns auf oben
und schalten einfach um
planen unsere fröhlichkeit
verbittert und enttäuscht
das ende hängt am kreuz
und hilfe ist begrenzt
nur die sucht ist grenzelos
sonne, mond und sterne
kleines kind ich hab dich gerne
doch in zukunft bist du schon bald
verloren
ich will dich nicht belügen
hab auch keine angst vor dir
ich bin das gute und das böse
er hat verloren: sei ganz laut
und ich schrie auf, auf
in den himmel, in die nacht
und es kam nie wieder