1. Auf Der Flucht
Hunde bellen,
Männer rufen,
am Markt das
Volk schon aufgebracht.
Lass den Schuh
man wird dich kriegen.
Die Beute wäre
nur ballast.
Links die Gasse,
Rechts die Straße,
versperrt, verdammt,
die Mauer hoch.
Häscher, Wachen
Volkesleute
ein dunkles Eck
als Unterschlupf
Auf der Flucht!
Der König kennt die Garde nicht.
Auf der Flucht!
Ein Meisterdieb hat kein Gesicht.
Auf der Flucht!
Bei Nacht bin ich den Schatten gleich.
Als Dieb man der Gefahr nie weicht.
Der Atem stockt,
das Herz geht rasend,
als Dieb mich kennt
das ganze Land.
Von allen Zügen
kam ich lachend
doch droht mir heut
des Henkers Hand.
"Wo ist der Lump?"
Vernehm ich Stimmen,
ein jeder in der Stadt
mich sucht.
Entdeckt, entlarvt
bin ich mal wieder
ein weit'res mal
auf der Flucht.
Steine fliegen
Türen schlagen
die Garde folgt
mir hoch zu Ross.
Der Waldrand,
meine Rettung nah,
naht Durch mein Herz
ein harter Stoß.
Sink zu Boden,
warm und weich,
viel zu jung
fürs Totenreich.
Sind da schon
die Engelsstimmen?
Die nach meiner
Seele singen?
2. Nordwind
Es ist der Nordwind, der wütend nach mir schlägt
Es ist der Nordwind, es ist noch nicht zu spät
Es ist der Nordwind und ich weiß wolang er zieht
Unterwegs – tagein, tagaus auf See
Schon seit Wochen kein Festland mehr geseh'n
Vermaledeit, der jüngste Tag
An dem ich mich für dich geschunden hab
Unterwegs bin ich nun mehr
Umzukehren war noch nie mein Begehr
Es ist als ob, [mein Kani?] sinkt
Auch wenn dein Fluch mich in die Knie zwingt
Morgenrot – der Himmel brennt
Dich zu hassen, brauch ich kein Testament
Ich klagte niemals mehr meine Pein
Und meine Rache, sie wird tötlich sein
Stund um Stund steh ich an Deck
Warte dass du deine Arme nach mir streckst
Wie oft stand ich schon bei dir?
Doch geschunden hast du mich dafür
Erst wenn die Segel reißen, wenn der Wind sich [dreht?]
Wenn meine Zeit gekommen, [in deine Türe tret?]
Dann werde ich nicht warten, erst dann soll es gescheh'n
Dann werden wir uns wiederseh'n
3. Dein Stern
Wie eine Blume
Sahst du dich stehen
Einst aufgeblühte, gestrahlt von Glück
Scheint alles plötzlich einzugehen
Dein Herz gleicht einem See aus Tränen
Kein Ort um auszuharren
Der Spiegel zeigt die Leere
Dein Weib ist von dir gegangen
Doch am Abendhimmel steht ein Stern
Ein Stern der ganz allein für dich nur leuchtet
Doch das Licht, das dir die Dunkelheit erhellt
Und eine Träne tropft auf ihr Grab
Deine sieben Sachen packst du ein
Verlässt die Heimat und den Tag
Schwarz wächst Schatten, die Gestalt
Seit dem die Dunkelheit dich umgarnt
Der Weg durchs Leben führt dich über Stock und Stein
An schweren Toren angekommen, passt der Schlüssel nicht ins Schloss hinein
Am Apfelbaum hängt längst kein Blatt, zerfressen ist der Stamm von Maden
Auch hängt dein Freund nichtmehr am Mast
Es ist die Zeit der Raben
Aus ihren Augen steigt Kälte und in den Federn fließt das Blut
Der Schnabel gleicht der Sense, vom Sensenmann
Aus Sekunden werden Stund
Zum Boden sinkst du rasch hinab
Erblickst das Licht des ewigen Lebens und legst dich auf ihr Grab (legst dich auf ihr Grab, legst dich auf ihr Grab)
Deine Ketten überdauern, überstehen so einige Zeit
Doch mit dem nächsten Regen, macht sich Last auf ihnen breit
Doch so entfallen die Gedanken, die Erinnerung zerfließt
Heiß warten nur die Raben dass sich der nächste zu dir legt
4. Narrenweib
An jenem Tag zu früher Stund
Gezecht die ganze Nacht
Nur mühsam wankte ich zur Tür
Ein Bote Kund gebracht
Schlaftrunken warf ich einen Blick
War weit in fernen Welten
Lag eben noch was für ein Traum
In des holden Weibes Händen
Und so kroch ich aus den Federn
Man hat ja keine Wahl
Ich folgt des Königs Forderung
Welch Anblick, welche Qual
Oh ich bin der Narr des Königs
Ich tanze stehts nach seinem Sinn
Wenn er mich zu sich ruft
Mache ich des Königs Hof-
Oh Narr ihr müsst heut spielen
Beim Wettstreit landesweit
Das Volk wird für euch stimmen
Der Beste Ihr doch seid
Der Lohn soll meine Tochter sein
Wie Grimm im Mär geschrieben
So kommt und sucht die Schönste aus
Wählt eine von den Sieben
Nicht doch des Königs Töchter
Ich wär Gespött im ganzen Land
Ein jeder dem er sie versprach
Ward schleunigst weit Fort gerannt
Doch wär ich nicht der Narr
Fiel mir da nicht was ein
Vielleicht könnte ja die Magd
Des Königs passend sein
So stand ich bald als Sieger fest
Der König stolz und froh
Die Magd, sie macht mir nun den Hof
Und kocht und putz mein
5. Sehnsucht
Ich liege wach und schaue empor
Kann nicht schlafen, stell mir vor
Spür deine Wärme, deine Hand
Ich seh dein Antlitz, an der Wand
Ich liege wach und schau zur Tür
Meine Gedanken, nur bei dir
Ganz egal wo wir auch sind
Zurück nach Haus treibt mich der Wind
Sehnsucht, macht mich verrückt
Sehnsucht, treibt mich zurück
Sehnsucht, mein Herz bleibt Zuhaus
Ich muss hier raus!
Tausend Orte, schon gesehen
Wirst du mich doch nie verstehen
Mein Leben, eine andere Welt
Weiß ich dass du zu mir hältst
Du weißt wo deine Wiege stand
Noch hängt die Laute an der Wand
Doch kann ich dich auch gut verstehen
Deine Reise, sie muss weiter gehen
Sehnsucht, Sehnsucht
Sehnsucht
Sehnsucht, Sehnsucht
Sehnsucht
Sehnsucht, Sehnsucht
Sehnsucht
Sehnsucht
Sehnsucht nach dir
Sehnsucht
Sehnsucht
6. Illusion
Es war der Tag an dems begann
An dem ein Teil von mir verschwand
An dem ich ohne Geld und Heim
Durch die Straßen zog ganz allein
Bis ich auf dich stieß
Mich von dir entführen ließ
In eine Welt ohne Leid und Hass
Es war so schön, dass ich fast vergaß
Die Welt ist ein sehr trister Ort
Nur Sünde, Leid – Tod und Hass
Um zu bestehn in dieser Welt
Hört was ich euch sag –
Lebt die Sünde jeden Tag!
Ziellos durch die Straßen gehend
Drohte ich fast durchzudrehn
All die Düfte in der Luft
Sehnsucht und zu viel Frust
Kein Ziel – kein Weg
Keiner der mich versteht
Bis ich deine Augen sah
So schön dass ich fast vergaß:
Verloren wie ein Kind
Weiß ich nicht mehr wer ich bin
Doch nun da das Feuer entfacht
Muss ich weiterziehn heut Nacht
7. Drachenreiter
Wo geht ihr hin?
Wir ziehen fort – es schlägt die Stunde
Was ist das Ziel?
Uns treibt der Wind, der Sturm trägt Kund
Ich fleh dich an!
Du hast gekernt, du trägst die Kraft
In jener Schlacht es kommt die Zeit!
Sieh da die Drachenreiter,
es sind die Drachenreiter,
gottlob die Drachenreiter,
führ das Schwert in dieser Schlacht
Es tobt ein klter Krieg in uns'rem Land,
Legenden nähren sich daran
Ein jeder Krieger auf der Hut,
gestählt von eis'gem Todesmut
So hält er Wacht in jener Nacht.
Der Feind rückt näher, gebt gut Acht!
Sieh da die Drachenreiter,
es sind die Drachenreiter,
gottlob die Drachenreiter,
führ das Schwert in dieser Schlacht
Ein Amulett in Gold gebrannt,
entfacht die Gier, die Höllenqualen
Als es vor langer Zeit verschwand,
man sien Macht für sich erkannt,
so sendet Späher jede Nacht
Der Feind rückt näher, Gebt gut Acht!
Sieh da die Drachenreiter,
es sind die Drachenreiter,
gottlob die Drachenreiter,
führ das Schwert in dieser Schlacht
In Schutt und Asche liegt sie da
einst unser Reich an Flüssen lag
Was einst als Auenland bekannt
kein Haus demAngriff wiederstand
wir müssen kämpfen, jeder Mann
im Morgengrauen kommen sie an
Sieh da die Drachenreiter,
es sind die Drachenreiter,
gottlob die Drachenreiter,
führ das Schwert in dieser Schlacht
8. Einsam
Langsam geh ich durch die Straßen
Blicke einsam durch die Nacht
So war der Tag, reich an Freude, nur sinnlos Zeit die ich verbracht
Selbst in deinen warmen Armen wär ich fast erfroren
Unfähig mich hinzugeben hab ich dich verloren
Wirst du mich denn nie verstehen, mich mit anderen Augen sehen
Es liegt die süße in der Luft, wenn der Morgen nach mir ruft
Der Blick in dein Gedankenkleid, vielleicht ein Blick der uns befreit
Die Wahrheit kommt wie ein Vampir, sie kommt und geht und saugt an mir
Kann ich keine Ruhe finden, doch die Hoffnung stirbt zu letzt
Ich kann dich nicht vergessen, der Dolch der Lieben scharf gewetzt
Verwelkt wie eine Rose, die ich in dein Schoß gelegt
Erblüht so mancher Anker, die ich selbst einst tot gepflegt
Wir tanzten durch die Nächte, lebten einfach in den tag
Kannst du dich noch erinnern, wie ich weinend auf dir lag
Und diese eine Träne, die mir rennt übers Gesicht
Sie dient mir als Zeichen, denn dich vergessen kann ich nicht
9. Fruhlingsreigen
Das Spiel, der Tanz, der ew'ge Reigen
Lassen meine Sinne glühn
Es lässt die Sonne kältetreibend
Die Lust durch meine Adern Sprühn
Farben drehn sich durch die Augen
lassen Zeit vorüber gehn
So muss ich springen, muss ich tanzen
mich im Kreise um dich drehn
Tanz, komm tanz den Tanz,
Komm tanz den Tanz,
komm tanz den Tanz,
Komm tanz, dass Bretterböden sich verbiegen
Das Spiel, der Tanz, der ew'ge Reigen
lassen mich im Glanz vergehn
Dein Antlitz durch die Sonne strahlend
hab nie schöneres gesehn
Ich kann nicht rasten, kann nicht warten
muss mich um die Farben drehn
Kann icht wehren, kann nicht rasten
die Sonne läst mich klarer sehn
Tanz, komm tanz den Tanz,
Komm tanz den Tanz,
komm tanz den Tanz,
Komm tanz, dass Bretterböden sich verbiegen
Wenn sich des Frühlings Glanz erhellt,
der Glanz durch meine Adern sprüht,
so kann nicht rasten, kann nicht warten,
und muss mich drehen um wilde Farben.
So kommt alle mit, zu diesem Reigen
lasst uns drehen wie wild!
So werden wir erwachen,
wenn die ersten Sonnenstrahlen über die Berge kommen
Tanz, komm tanz den Tanz,
Komm tanz den Tanz,
komm tanz den Tanz,
Komm tanz, dass Bretterböden sich verbiegen
10. Spielmann
In meinem Reich hab ich ein Schloss
Das ganze Land ist mein.
Bin im Besitz von Gold und Ruhm
Ich leb in Glanz und Schein.
Mein Volk begleitet meinen Weg
Die Flotte stets gen Strom.
Auch trieb ich einst die Ratten fort,
Erzählt ihr euch davon?
Doch will ich nie ein Herrscher sein!
Kein König und kein Held!
Ich bleib viel lieber meiner selbst,
Schreib meine eigne Welt!
Was bringt mir Ruhm?
Was brauch ich Land?
Will deine Krone nicht!
Und zieh ich los mit Sack und Pack,
dann schrei ich dir ins Gesicht!
Denn ich bin kein Heuchler,
Pharisäer, weder Blender noch Prophet.
Ich bin kein Judas, kein Verräter
Der nur sich selbst im Leben sieht.
Mein Schloss sind Träume, Hirngespinste.
Mein Gold ist die Musik.
Wer mich lieb begleitet
Meinen Weg
Wohin er mich auch führt
Wowowo
Ich bin ein Spielmann
Ein Spielmann will ich sein!
Wowowo
Ich bin ein Spielmann
Ein Spielmann will ich sein!
Ich spiel wo es zu spielen gilt,
Ich kenne Stock und Stein!
Weit auf dem Meer am Horizont
Werd ich willkommen sein.
In meinem Reich hab ich mein Volk, mein Schloss, mein Gold, mein Thron!
Ein jeder der es nicht versteht,
Der laufe doch davon!
Denn ich bin kein Heuchler,
Pharisäer, weder Blender noch Prophet.
Ich bin kein Judas, kein Verräter
Der nur sich selbst im Leben sieht.
Mein Schloss sind Träume, Hirngespinste.
Mein Gold ist die Musik.
Wer mich lieb begleitet
Meinen Weg
Wohin er mich auch führt
11. Zeit
Ein jeder Morgen beginnt gleich die Zeit scheint still zu stehen!
Der Wecker schellt, du zeihst dich an wirst in die Arbeit gehn!
Dort verweilst du dann bis spät, bis dass die Sonne schlafen geht!
Das Tageslicht du nie gesehn, ach ist das Leben schon!
Gar hilflos stehst du da die Zeit vergeht, sie schwindet und du fragst dich
Was ist Zeit?
Zeit ist Leben auf ein Ziffernblatt gebrannt!
Was ist Zeit?
Zeit ist Pest an der ein jeder noch erkrankt!
Was ist Zeit?
Zeit ist Hass der uns verfolgt auf jedem Tritt!
Zeit kommt und nimmt dich mit!
Schatten knechten deine Seele, die Zeit scheint still zu stehn!
Fragst nicht nach dem Sinn des Lebens, lässt alles über dich ergehn!
Sagst "Ja" und "Danke werd ich tun", kommst ungeschoren dann davon!
Hast nie an Widerstand gedacht, ein jeder Schatten drüber lacht!
Gar hilflos stehst du da die Zeit vergeht, sie schwindet und du fragst dich
Im Spiegel siehst du stets dein Leid, die Zeit scheint still zu stehn!
Was heißt für dich zu Leben? Verpflichtung nachzugehn?
Wofür die Qualen dieser Pflich? Siehst du den Sinn des Lebens nicht?
Willst du bezahlen deinen Tod? Längst auf dem Weg dort hin verblutest!
Gar hilflos stehst du da die Zeit vergeht, sie schwindet und du fragst dich
12. Zauberspruch
Als Jüngling floh ich aus der Stadt,
fortan bin ich allein
Der Wald, das Dickicht dient als Schutz,
verhalt mich stets geheim
Verfolge deinen süßen Duft,
verfolge deine Spur
Versprach der Liebe Ewigkeit,
doch brach ich meinen Schwur
Mädchen, Mädchen komm zu mir,
Ich sehne mich so sehr nach dir
Auf meiner Seele liegt ein Fluch,
erlös mich durch den Zauberspruch:
Eiris sazun idisi
sazun hera duoder.
suma hapt heptidun,
suma heri lezidun,
suma clubodun
umbi cuoniouuidi:
insprinc haptbandun,
inuar uigandun.
Ich schlaf am Tag, jag in der Nacht,
bin wie ein wildes Tier
Du singst das Lied, das ich dir schrieb,
der Wind trägt kund von dir
Ich seh dich an dem Brunnen stehn,
lieg lauernd tief im Gras
Erwacht in mir die Erinnerung,
mien Herz dich nie vergaß
Mädchen, Mädchen komm zu mir,
Ich sehne mich so sehr nach dir
Auf meiner Seele liegt ein Fluch,
erlös mich durch den Zauberspruch:
Eiris sazun idisi
sazun hera duoder.
suma hapt heptidun,
suma heri lezidun,
suma clubodun
umbi cuoniouuidi:
insprinc haptbandun,
inuar uigandun.
13. Wachter Der Nacht
Du bist die einzig wahre Macht,
Die jede Nacht stets über mir wacht.
Die alles Grün vom Kleide reißt,
Die Mann und Frau zusammenschweißt.
Du bist die Macht, die meine Lippen küsst,
Die helle Macht, die mir die Nacht versüßt,
Die Droge, die durch meine Venen rinnt,
Der stille Geist, der mir die Sinne nimmt.
Du bist der Wächter der Nacht!
Was wäre ich nur ohne Dich?
Wächter der Nacht!
Ich fleh Dich an, so hole mich!
Wächter der Nacht!
Aufs Neue bebt mein heißer Leib,
Wenn meine Lust nach Deiner greift!
Du bist für mich die einzig wahre Macht,
Die jede Nacht für mich zum Tage macht,
Die mich beben lässt durch jedes Glied,
Bis ich nicht weiß, was mit mir geschieht.
Du bist die Macht, die meinen Geist vertreibt,
Bis nur der Trieb in mir verweilt,
Die Macht, die mich in andre Welten bringt,
Wenn der Körper mit dem Geiste ringt.
Wenn die Sonne schwindet am Horizont
Das Herz vor Wahnsinn pocht!
Mein Leib vom Geist befreit
Bin ich für Dich, bin ich für Dich bereit!