1. Du Und Ich
Du trägst mich durch die Ewigkeit,
durch Nebel, Feuer, Wasser, Sturm und Schnee.
Ein Engel, der zum Schutz gesandt,
als aller Höllen böser Geist
mir Fieber in die Träume trieb,
w?¤hrend ich schlief!
Wenn du nicht wärst, wäre ich nicht mehr hier,
noch nicht da, wär allein.
H?¤ltst meine Hand und beschützt mich.
Für deine Hand wird mein Dank dir ewig sein!
Du warst da, als ich nicht war.
Brachst Mauern, die ich aufgebaut
und als ich schlief im kalten Eis,
warst du es, der mich aufgetaut!
Wenn du nicht wärst, wäre ich nicht mehr hier,
noch nicht da, wäre frei.
Hältst meine Hand, doch du zwingst mich,
in dieser Dunkelheit allein und klein zu sein!
Dies du und ich, kann nicht mehr sein.
Auch wenn du bist, bin ich allein.
Ich kann nicht mehr, kannst du's verstehn,
bitte lass mich endlich gehn!
Wenn du nicht wärst, wäre ich nicht mehr hier,
wäre ich endlich frei.
Lass meine Hand und vergiss mich,
mein Engelsdank wird auf ewig bei dir sein!
2. Morgenrot
Wie schön wohl unser Leben war,
bis vom Baum Erkenntnis fiel.
Vielleicht war's das sogar einmal,
bevor der Krebs dem Meer entstieg.
Atemzug um Atemzug
mich weiterhin am Leben hält,
um die Qualen zu ertragen,
die ich mir mit ihm auferlegt!
Siehst du den Dornenstrauch erblühn,
im letzten, klaren Morgenrot?
Merk dir das Bild, das du gesehn,
denn heute Abend ist er tot!
Du redest frei und ohne Schuld
von Gottes kranken Gaben
für Kinder, die das Licht der Welt
zwar sehen, doch nicht vertragen!
Siehst du den Dornenstrauch erblühn,...
Und wenn es noch Geschichten gibt,
die ein neuer Gott ausgräbt,
Myriaden später, wenn das Licht
sich wieder aus der Asche hebt,
dann wird er keine Qualen sehn,
doch Ruhm und Dummheit klingen nach
wie Heldenlieder am Menschengrab!
Siehst du den Dornenstrauch erblühn
3. Sturmvogel
Das Dach dieser Welt erkundet dein Augenlicht
nur, wenn dein Gefieder dicht genug, und wenn die Flügel nur stark genug sind.
Denn je höher du fliegst, je näher dem Blau du kommst,
um so mehr wird der Wind zum Sturm, der in die bunten Federn dir weht!
Sturmvogel flieg!
Schwing deine Flügel, schau über den Rand?
über den Rand deines Nestes hinaus in die weite Welt!
Wenn du das Blau erreichst, die bittere Kälte den Mut vereist –
von Horizont zu Horizont siehst du das weite Land.
Doch wenn du nur weit genug fliegst, siehst du, dass der Rand sich verschiebt.
Auch wenn der Sturm dir entgegen weht, schau weiter und flieg, solange es geht!
Sturmvogel flieg!
Schwing deine Flügel, schau über den Rand...
über den Rand deines Nestes hinaus in die weite Welt!
Sturmvogel flieg!
Schwing deine Flügel weit über das Land.
Lass dich nicht beirren vom Sturm, der nicht will, dass du mehr noch siehst!
Sturmvogel flieg!
Schwing deine Flügel weit über das Land.
Lass dich nicht beirren vom Sturm, der nicht will, dass du mehr noch sehen kannst!
4. Wir Sind Allein
Dein Licht verkümmert und verblasst, die Nacht gibt dir den Rest,
denn du bist allein und hast die Glut schon fast gelöscht,
die noch tief in dir, tief in mir, tief in jedem von uns letzten Sternen schläft.
Jeder ist allein, muss seinen Weg allein gehn.
Das ist so schon hart genug und erfordert, um's zu überstehn
so viel Wärme, so viel Kraft, die kein Mensch alleine hat.
Lasst doch unser Licht vereinen, lasst die Wärme wieder spürn.
Lasst uns doch zusammen scheinen, lasst uns wieder glühn!
Wir sind allein über Millionen Sterne,
wenn wir zusammen scheinen, können wir die Welt erhellen.
Sind wir auch klein, sieht man uns doch von ferne,
wenn wir zusammen scheinen durchs dunkle Tor der Welt.
Die Straßen sind gefüllt – Männer, Frauen, Kinder – die du nicht kennst.
Und – obwohl du mit rennst, bist du doch allein.
Nimm dir eine Hand – hinter dir, neben dir –
führe sie zusammen, dass sie ihre Wärme spüren!
Dein Blut fließt auch in meinen Venen,
mein Herz schlägt so wie deins.
Lasst uns doch zusammen legen, was von Anbeginn der Zeit
zusammen zu gehören scheint.
Lasst doch unser Licht vereinen, lasst die Wärme wieder spürn.
Lasst uns doch zusammen scheinen, lasst uns wieder glühn!
Wir sind allein über Millionen Sterne,
wenn wir zusammen scheinen, können wir die Welt erhellen.
Sind wir auch klein, sieht man uns doch von ferne,
wenn wir zusammen scheinen durchs dunkle Tor der Welt.
5. Komm Nie Zurück
Ich verneige mich vor dir,
vor deiner steten Wanderschaft.
Bist auf der Suche, suchst nach dir,
suchst deine Wege ohne Rast.
Leider bin ich nicht so schnell,
ich wunder mich wie du das schaffst.
Spielst mit deinen eigenen Wellen,
du entziehst dich jeder Last.
Im Fluss sieht man die Spurn nicht mehr
und mein Weg ist noch spurenleer...
Komm nicht zurück, komm nie zurück!
Ich schau dir zu – ich wünsch dir Glück.
Komm nicht zurück, komm nie zurück!
Ich find in kleinen Schritten meinen Weg, Stück für Stück.
Komm nicht zurück, komm nie zurück!
Ich lass dich ziehn, ich wünsch dir Glück.
Komm nicht zurück, komm nie zurück!
Doch denk daran, ganz ohne Spurn vergisst man dich.
Du lässt dich treiben durch die Welt,
ganz wie es deinem Fluss beliebt.
Bleibst obenauf, wenn?s Wasser fällt.
Du passt dich an, wenn er sich biegt,
bleibst in der Spur, auf diesem Weg,
dem Einzigen, der für dich zählt.
Ich bewundere dich dafür,
wie du dir deinen Weg erschwimmst,
doch eigentlich gefällt es mir,
dass ich, im Gegensatz zu dir,
auch fähig bin der Strömung zu entfliehn.
Im Fluss sieht man die Spurn nicht mehr
und mein Weg ist noch spurenleer...
Komm nicht zurück...
6. Der Ewige Kreis
Mutig die Augen am Firmament,
ruh ich und sehe die Transparenz.
Ich sehe die Tropfen kalten Gesteins,
ich sehe sie leuchten, so fern sie auch scheinen.
Manch einer blinkt und zwinkert mir zu,
so steh ich hier unten und fühle die Ruh
dieses ewigen Kreises, der stetig sich dreht,
die Kanten sich abschleift und doch nicht vergeht.
Ruhig die Augen am Firmament,
such ich das ausbrechende Element
aus dem ewigen Kreis, das Verwirrung ihm bringt,
ihn schlingern lässt und zum Neuanfang zwingt.
Da blinkt etwas, scheint durch den Himmel zu fliehn.
Ich freu mich hier unten, doch seh ich?s verglühn
in dem ewigen Kreis, der stetig sich dreht,
die Kanten sich abschleift und doch nicht vergeht.
In dem ewigen Sein – Geschichte entsteht,
die vom Anfang, geboren im Ende, erzählt.
Wie ein Komet blinken wir auf, verglühn,
werden geboren, müssen gehn.
Wie ein Komet, der den Himmel durchpflügt,
bin auch ich nur ein Gast, der ihn sieht.
In den ewigen Kreis, der sich weiterhin dreht,
wenn schon lang du als Staub durch die Ewigkeit schwebst.
In dem ewigen Sein – Geschichte entsteht,
die vom Anfang, geboren im Ende, erzählt...
7. Monument Der Stille
Nur wir fühln, spürn, erleben,
was es heißt, zusammen zu sein.
Dieser Moment, dies Monument der Stille,
niemand wird jemals wissen was wir meinen!
Dieses eine Zusammensein,
in diesem Moment, dem Monument der Stille...
Kein hinterher, kein vornherein,
nur diesen Moment für uns allein,
zusammen zu sein.
Ich höre, fühle deinen Atem, dein warmer Hauch,
er schleicht sich, sehnt sich in mich hinein.
Dieser Moment – dies Monument der Stille
baut sich für uns auf und lädt uns ein,
greift nach den Sternen, erreicht sie fast,
doch lass uns Zeit – wir haben fast die Ewigkeit für uns.
In diesem Moment, dem Monument der Stille,
sind wir Eins, komm lass den einen Atem,
unsern Atem, tanzen durch die Nacht.
Und wenn der neue Tag erwacht,
verblassen Sterne.
Ich halt dich fest,
ich hätt so gerne
deinen Atem weiter erfühlt,
dich weiter gespürt.
Doch dieser Moment, dies Monument der Stille
verliert sich, verliert sich schon im neuen Tag,
und so verlieren sich meine Worte, die banal Dir sagen wollen,
dass ich dich mag!
Nur wir fühln, spürn, erleben,
was es heißt, zusammen zu sein.
In diesem Moment, dem Monument der Stille,
niemand wird jemals wissen, was wir meinen!
Dieses eine Zusammensein,
in diesem Moment, dem Monument der Stille...
Kein hinterher, kein vornherein,
nur diesen Moment mit uns allein,
zusammen zu sein!
8. Meine Innere Stimme
Flüsternd Schutz umgab mich einst.
Nun schweigst du, sagst nicht mehr ein Wort.
Als Kind hört? ich in mich hinein,
heut bin ich Mann und du bist fort!
Kein Raunen, warnend Fingerzeig,
nicht das kleinste Notsignal
kommt mehr von dir, wohin ist die Zeit,
die uns verbunden, die mal war?
Wo bist du hin?
Meine innere Stimme, ich brauche dich!
Du sechster Sinn,
meine innere Stimme, ich hör dich nicht!
Zumeist ließ ich dich einfach stehn,
ließ deinen Ratschlag Ratschlag sein.
Was geschah, ließ ich geschehn,
als Schicksal – mehr fiel mir nicht ein!
Doch heut begreif ich, was ich brauch.
Vernunft allein, macht keinen Sinn.
Ich brauch dich, das Gefühl im Bauch,
was warnend mir zu denken gibt!
Wo bist du hin?
Meine innere Stimme, ich brauche dich!
Du sechster Sinn,
meine innere Stimme, ich hör dich nicht!
9. Worte Brennen Gut
Du kannst mir nicht mehr entrinnen,
bist gefangen, leer und nackt!
Wirst dich nur an das entsinnen,
was ich dir ins Herz gesagt!
Worte brennen gut!
Mein Wort soll Feuer in dir schüren,
das dich erfrieren lässt!
Dein verbrannter Geist will fliehen,
doch hab ich ihn eiskalt besetzt!
Sollst an meinem Munde hängen,
dein Seelenhunger ungestillt!
Mein Wort wird dich solang bedrängen,
bis du gefügig wirst!
Worte brennen gut!
Mein Wort soll Feuer in dir schüren,...
Wehe, Wehe, bitte gehe! Quäl mich nicht! Quäl mich nicht!
Seele, ich rede dich in den Schlaf!
Seele, Seele, brenn dich nieder! Wehr dich nicht, wehr dich nicht!
Tauch dich ins Fieber, immer wieder, bis du zerbrichst!
Mein Wort soll Feuer in dir schüren,...
10. Maskenball
Musik erklingt, da stehn sie wieder,
deine Freunde – spielen Lieder!
Du tanzt dazu beherzt
und niemand sieht deinen Schmerz.
Ein Lächeln liegt auf dem Gesicht,
was kalt und leblos dich beschützt!
Komm zu mir, du schönes Kind und drehe dich im Kreis
Voll Anmut klingt die Melodie.
Du tanzt dazu, das sehen sie.
Deine Freunde wollens leiden
und immer schneller geht der Reigen,
doch sehen die Musikanten nicht,
wie sehr du unter dieser Maske schwitzt!
Komm zu mir, du schönes Kind und drehe dich im Kreis geschwind!
Halt die Maske vors Gesicht, dass niemand sieht, wie schön du bist!
1, 2, 3, 4... Tanz beim Maskenball mit mir!
Dein ganzes, armes Leben warst du auf einem Maskenball!
Dein Lächeln war gefroren, es glänzte wie Kristall!
Niemand durchschaute dich, doch schauen sie auf dich herab!
Wenn du nicht lebend sterben willst, dann nimm die Maske einfach ab!
11. Sie Kommen...
Müde senken sich die schweren Augenlider,
hüllen mich in Dämmerung
und alptraumhaft weht immer wieder
der Atem der Erinnerung.
Klopft drohend an die Innenwand
meines Gehirns, will mich ersticken.
So wälz ich mich und bleibe wach,
egal ob Tag ist oder Nacht!
Und wieder kommen sie über mich,
drohen und umzingeln mich,
lachen und verhöhnen mich,
ich will rennen...
doch kann ich nicht!
Da sind sie wieder – finstere Gesichter,
weiden sich an meiner Angst!
Sie riechen mich und kommen immer dichter.
Sie höhnen: "Schrei doch, wenn du kannst!"
Doch bleibt mein Schrei im Halse stecken,
sie schnüren den Hals mir zu.
Vielleicht wollen sie mich nur erschrecken,
die Panik lässt mir keine Ruh!
Und wieder kommen sie über mich,
drohen und umzingeln mich,
lachen und verhöhnen mich,
ich will rennen...
doch kann ich nicht!
Müde senken sich die Augenlider,
hüllen mich in Dämmerung.
Ich atme noch, das Leben hat mich wieder.
Es hat gerade neu begonnen!
Wut und Angst wollen aus mir schreien.
Mein Kopf, mein Herz im Schmerz zerbricht.
Und Tränen will ich endlich weinen,
meine Augen brennen...
doch kann ich nicht!
12. Und Das Meer?
Dunkelheit,
kühl und weich.
Die Zeit verloren,
bin bereit.
Das Meer vom Grunde,
grüner Schein,
ich bin hier unten,
lad dich ein!
Wenn du dann kommst,
wenn du dann fällst,
als Regenperle in mein Meer,
dann bist du mein, ich schließ dich ein
und gebe dich nie wieder her!
Und das Meer, es dehnt sich,
schließt uns Regenperlen ein.
Denn das Meer, es sehnt sich,
wenn du es wagst, dann können wir Teil des Meeres sein!
Tanz mit mir!
Komm, sei mein!
Will dich umarmen!
Tauch mit ein!
Wenn du dann kommst,
wenn du dann fällst,
als Regenperle in mein Meer,
dann bist du mein, ich schließ dich ein
und gebe dich nie wieder her!
Und das Meer, es dehnt sich
13. Frei
Deinem Mund entkam ein Wort
und spülte meine Liebe fort.
Die Liebe, die so wichtig war.
Die Liebe, die so ganz und gar
zersprang in Scherben,
leicht im Wahn,
fast wie feinstes Porzellan.
Frei – willst du sein.
Frei – und allein wirst du sein.
Das Wort entschlich sich deinem Herz,
verwandelte mein Glück in Schmerz.
Das Glück, das uns so teuer schien.
Das Glück, das nun in Scherben liegt,
war doch das Glück, das wir gewollt.
Alles ist Silber, wir waren Gold!
Doch hättest du es nie gesagt,
hätte ich niemals gewagt,
zu hinterfragen uns und dich.
Nun sehe ich und sehe mich
Frei – und allein.
Frei – und allein werden wir sein.
Frei – und allein werden wir sein.
Frei – und allein wirst du sein.
14. Jeden Abend
Jeden Abend, wenn der Tag schon sein Nachtgewand trägt
– dieses dunkle Blau, von Sternen durchsäht –
steh ich am Fenster und sehe mich selbst
in dem Mantel des Magiers, voller Weisheit und Stolz.
Hab Visionen geschenkt und Träume versteckt,
das Schicksal gelenkt und Ideen geweckt.
Ich habe gelebt, habe erlebt, was Schwarz ist, was Weiß,
nun seh ich die Mitte, das Graue, den Kreis!
Jeden Abend, wenn die Sonne untergeht,
ein alter Mann am Fenster steht.
Gedanken schweifen in die dunkle Nacht,
Erinnerungen an Taten, die er einst vollbracht.
Jeden Abend, wenn der Wind den Lärm weg geweht,
jeden Abend, wenn Stille und Rast eingekehrt,
dann träum ich am Fenster und fühle ihn,
den Atem der Nacht, der mich in Ruhe wiegt.
Erinnere mich, wie ich einst mal war,
so rastlos, wie der Wind am Tag.
Jeden Abend, wenn die Sonne untergeht,
ein alter Mann am Fenster steht.
Gedanken schweifen in die dunkle Nacht,
Erinnerungen an Tage, die er einst verbracht...
und er lacht.
Jeden Abend, wenn die Sonne untergeht,
ein alter Mann am Fenster steht.
Gedanken schweifen in die dunkle Nacht,
Erinnerungen an Tage, die er einst verbracht.
Dieser alte Mann wollte ich sein.
Jeden Abend, wenn das Licht ausgeht,
ein alter Mann am Fenster steht.
Die Jugend einst erblüht und nun verwelkt,
so stehe ich am Fenster und sehe die Welt.
Und jeden Abend bricht die Nacht herein
und lächelnd schlafe ich am Fenster ein...