1. Abendmahl
Gesucht nach Dir hab ich seit vielen Jahren
Durch Dich will ich die Männlichkeit erfahren
Einst als Fleisch bist Du für mich geboren
Nun zum Gemahl hab' ich Dich erkoren
Der Tag, er endet leise auf dem Bauerngut
Der Tisch gedeckt, im Herd lodert heiße Glut
Ruß und Blut verschmiert die fensterlosen Wände
Blitzender Messerstahl im Klammergriff der Hände
Komm her und sei mein Gast
Ich segne, was Du mir bescheret hast
Ein Hochgenuß ist Deine Qual
Dein Leib wird jetzt zum Abendmahl
Hier endet Deines Lebens kurzer Lauf
Doch Deine Seele nehm' ich in mir auf
Vorbei ist nun die Zeit von Angst und Leid
In mir vereint sind wir bis in alle Ewigkeit
Biß für Biß genieß' ich diese wilde Kraft
Aus den Wunden leck' ich Deinen Lebenssaft
Ein letztes Zucken – die Uhr steht still
Unsterblichkeit – ein Rausch, der niemals enden will
Komm her und sei mein Gast
Ich segne, was Du mir bescheret hast
Ein Hochgenuß ist Deine Qual
Dein Leib wird jetzt zum Abendmahl
2. Komm Mit Mir
Bleiern ist die Zeit, Angst sinkt dumpf herab
Verloren im Tal der Schatten, langsam stirbt der Tag
Die Suche nach dem Sinn, von Zweifeln zerfressen
Mit dem Tod im Arm, ins Land des Vergessens
Komm mit mir
Erlösung schenk? ich Dir
Siehst Du das Bild im Spiegel, vor dem Dir graut?
Vom Rausch besessen, selbst die Stille ist zu laut.
Totgeborene Träume, verraten und verführt
Spürst Du den Finger des Todes, wie er Deine Brust berührt?
Komm mit mir
Erlösung schenk? ich Dir
Nur ein schneller Schritt, ein Augenblick
Ein kurzer Trip trennt Dich vom Glück
Ich warte schon, reich? mir die Hand
Siehst Du es vor Dir, das gelobte Land?
Komm mit mir
Erlösung schenk? ich Dir
3. Lauf
Ich folge deiner Fährte wie der Jäger dem Wild
Dein unschuldiger Körper mein Verlangen stillt
Deine Füße schmerzen von zerbrochenem Glas
Wie ein tollwütiger Hund leck ich das Blut vom Gras
Hörst du mich, ich bin hinter dir
Deine Angst weckt die Lust in mir
Lauf, lauf!
Versuch zu fliehen –
Doch du entkommst mir nicht!
Hecktisch tasten deine wunden Hände
Fingernägel krallen sich tief in Kellerwände
Kein Flehen beendet unser schönes Spiel
Knie nieder und bring mich an mein Ziel
Spürst du mich, ich bin über dir
Deine Angst weckt die Lust in mir
Nur noch ein Augenblick, dann ist die süße Qual vorbei
Meine Hand an deiner Kehle erstickt den letzten Schrei
Ewige Dunkelheit verschlingt dein Lebenslicht
Dein Gesicht verwelkt, mit starrem Blick dein Auge bricht
Lauf, lauf!
Du glaubst, du rennst –
Doch du rührst dich nicht!
4. Der Fährmann
Wenn im Herbst die grauen Nebel ziehen,
am Horizont die Wolken fliehen
Wenn die Tage kommen ohne Licht,
wo kein Morgen die Nacht zerbricht
Fährmann, Fährmann bring mich heim
Diesen Weg kennst nur Du allein
Fährmann, Fährmann bring mich heim
Laß mich Dein Begleiter sein
Dann schlepp ich mich zum Uferrand,
den Lohn für Dich in meiner Hand
Mit den Wellen fließt das Leben fort
Trag meine Seele an den dunklen Ort
Fährmann, Fährmann bring mich heim
Diesen Weg kennst nur Du allein
Fährmann, Fährmann bring mich heim
Laß mich Dein Begleiter sein
Durch die Finger rinnt der Zeitensand
Blinde Augen sehen fernes Land
Führe Dein Boot durch das Gischtgewühl,
die andere Seite ist mein Ziel
Wenn Glockenschlag mein Antlitz bleicht
Geleit mich hinüber in das Schattenreich
Wenn Dunkelheit verschlingt die ganze Welt
Nichts mich mehr am Leben hält
Fährmann, Fährmann bring mich heim
Diesen Weg kennst nur Du allein
Fährmann, Fährmann bring mich heim
Laß mich Dein Begleiter sein
5. April
Ein trüber Morgen kalt und grau
Wolken verstecken des Himmels Blau
Ich weiß heute werde ich sterben
Und mein Name nie vergessen werden
Das graue Haus kommt immer näher
Es schält sich aus dem Morgennebel
In der Luft riecht es nach Regen
Doch heute wird es mehr als diesen geben
Gnadenlos...Atemlos
Mit dem letzten Schrei ist es vorbei
Schwarz gewandet wie der Tod
Mein Weg färbt sich vom Blut ganz rot
Ich habe die Macht Euch zu richten
Nun bin ich wie Gott und kann Euch vernichten
Raum für Raum schieß ich Euch nieder
70 Schuss lang immer wieder
Ich sehe die Angst in Euren Augen
Menschen die mir einst vertrauten
Gnadenlos...Atemlos
Mit dem letzten Schrei ist es vorbei
Es war kein Traum, es war kein Spiel
Euch zu töten war mein Ziel
Ihr fragt Euch nun, was war der Grund
doch fest verschlossen bleibt für immer mein Mund
Nun ist es still, es ist vollbracht
Im Lauf nur noch ein Schuss
Hab mich zu Eurem Richter gemacht
Nun komme ich zum Schluss
Vorbei, es ist vorbei......
6. Der Sturm
Siehst du die Wolken die sich drohend türmen
Stark das Meer das der Sturm zerwühlt
Blick in die Augen die der Hass geblendet
Ergreif die Hand die den Schmerz nicht mehr fühlt
Spürst du den kalten grauen Atem
Der Leben frisst und Tod gebärt
Der mächtig ist im Wahn des Wütens
Und stets nach neuen Opfern giert
Ihr sät Wind und erntet Sturm
Wenn kaltes Grauen deine Seele würgt
Wenn du die Bilder siehst
Wo Kinderhände hilflos Gräber graben
Und Giftgas in die Lungen schießt
Wo kaltes Blut auf Kriegsmaschinen
Von falschen Helden stumm erzählt
Von Syphillis auf Feldlatrinen
Wo sich die Haut vom Knochen schält
Ihr sät wind und erntet Sturm
7. Bomber
Ferner Donner rollt drohend heran
Menschen fliehen im wilden Wahn
Geschütze brüllen durch die Nacht
das der Todesengel wieder lacht
Bomben fallen in wilder Wut
das Krachen nimmt bald jeden Mut
Gesichter vor Entsetzen entstellt
Keiner begreift diese brennende Welt
Bomber über der Stadt
Der Tod fällt tausendfach herab
Bomber über der Stadt
Kinder schreien in der Dunkelheit
Sekunden werden jetzt zur Ewigkeit
Blutige Hände flehen den Himmel an
Doch kein Ende nimmt dieser Teufelswahn
Die Welt scheint ein einziges Flammenmeer
Immer größer wird das dröhnende Todesheer
Die Welt leuchtet im gespenstischen Licht
Der Tod lächelt mit bleichem Gesicht
Bomber über der Stadt
Der Tod fällt tausendfach herab
Bomber über der Stadt
8. Der Wanderer
Schwarz verhüllt liegt das Land
Gequält, geknechtet von meiner Hand
Ich bin gekommen um Euch zu zerschmettern
Um Euch zu erlösen von falschen Göttern
Ich säe Zwietracht in Euren Reihen
Welch eine Freude wenn Brüder sich entzweien
Zum Abschied noch mein finsteres Lied erklingt
wenn die Welt stumm in den Abgrund sinkt
Ich habe tausend Namen und mehr als ein Gesicht
Wo ich meinen Schatten werfe da stirbt das Licht
Ich komme aus der Dunkelheit
Und wandere lang schon durch die Zeit
Ziehe ein Spur aus Angst und Leid
Und sammle Eure Seelen für die Ewigkeit
Ich war schon da bevor Eure Welt geboren war
Krieg, Brand und Pest sind meine treue Schar
Heere von Millionen knieten vor mir im Staub
Ich ließ sie fallen wie der Herbst das Laub
Ich habe tausend Namen und mehr als ein Gesicht
Wo ich meinen Schatten werfe da stirbt das Licht
Ich komme aus der Dunkelheit
Und wandere lang schon durch die Zeit
Ziehe ein Spur aus Angst und Leid
Und sammle Eure Seelen für die Ewigkeit
9. Macbeth
Teufelsomen machten Deine Seele blind
Blindwütige Machtgier verhalf Dir zum Sieg
Kein Lichtstrahl dringt durch Deinen finsteren Geist
Mit Blut besudelt Du alles an Dich reißt
Macbeth – wahnwitziger Tyrann
Macbeth – das ist Dein Untergang
Vielfacher Mord, Wahnsinn und Geisterspuk
Zeichnen Deinen unheilvollen Weg
Besiegelt war Dein Schicksal mit der Wut die Du entfachst
Du wirst der Rache nicht entfliehen
Macbeth – wahnwitziger Tyrann
Macbeth – das ist Dein Untergang
Die Zeit der Furcht wird bald zu Ende sein
Der Rächer naht, die Angst macht Dich krank
Dein schwarzes Blut fängt zu sieden an
Dein Kopf wird enden auf den Schwert der Gerechten
Macbeth – wahnwitziger Tyrann
Macbeth – das ist Dein Untergang