1. Friedenstaube
Ein neuer Tag, ein neues Ziel. Es ist ganz einfach, wie ein Spiel.
Egal, wo ihr euch versteckt: Bald habe ich Euch entdeckt.
Zum Abschuss freigegeben, mein Ziel ist erfasst.
Ich drücke meinen Abzug ganz ohne Hast.
Suchen und zerstören, das ist meine Welt.
Feinde zu töten ist alles, was zählt.
Aus großer Höhe kommt der Tod. „Kein Erbarmen“ lautet das Gebot.
Zivilisten sind mir egal, das nenne ich kollateral.
Zum Abschuss freigegeben, mein Ziel ist erfasst.
Ich drücke meinen Abzug ganz ohne Hast.
Suchen und zerstören, das ist meine Welt.
Feinde zu töten ist alles, was zählt.
Ein langer Tag geht zu Ende und sauber bleiben meine Hände.
Blut spritzt nur weit entfernt, „Das sind die Bösen“ habe ich gelernt.
Zum Abschuss freigegeben, mein Ziel ist erfasst.
Ich drücke meinen Abzug ganz ohne Hast.
Suchen und zerstören, das ist meine Welt.
Feinde zu töten ist alles, was zählt.
2. Krieger
Die Welt steht in Flammen, wir ziehen in den Krieg.
Wir müssen ihn gewinnen, denn Blumen gibt es nur für den Sieg.
Der Krieg ist verloren, nur wenige kehrten heim.
Die meisten sind verblutet, auf dem Schlachtfeld vermodert ihr Gebein.
Keiner liebt den Krieger, bis der Feind vor den Toren steht.
Verfallen sind die Gräber, bis sich ein neuer Sturm erhebt.
Wenn die Kugeln von vorn kommen, stehen sie plötzlich wieder hinter dir.
Dann schicken sie uns wieder ins Feuer. Der Feind hat uns im Visier.
Keiner liebt den Krieger, bis der Feind vor den Toren steht.
Verfallen sind die Gräber, bis sich ein neuer Sturm erhebt.
3. In Seinem Namen
Von Liebe schwätzen, sie in Kriege hetzen,
Kreuzzüge führen, um neuen Hass zu schüren.
Den Teufel erfinden, um das Volk zu schinden,
um Angst zu verbreiten, Köpfe abzuschneiden.
Und alles in seinem Namen, hinter dem ihr euch versteckt.
Frauen versklaven, mit Kindern schlafen,
Erlösung verkünden, von allen Sünden.
Märtyrer werden, sinnlos sterben,
Menschen verbrennen und in die Luft sprengen.
Und all das in seinem Namen, hinter dem ihr euch versteckt,
damit eure wahren Ziele niemand entdeckt.
Tiere schächten, die Wissenschaft ächten,
Menschen verblenden, foltern und schänden.
Kulturen vernichten, Ketzer richten,
Lügen erzählen, um ganze Völker zu quälen.
Und all das in seinem Namen, hinter dem ihr euch versteckt,
damit eure wahren Ziele niemand entdeckt.
4. Wolfskinder
Kalt weht der Wind über leeres Land,
unsere alte Heimat ist zu Asche verbrannt.
Nur geborstene Mauern, wo einst Leben war.
Fast verhungert ist unsere kleine Schar.
Hungrig wie die Wölfe ziehen wir umher.
Haben alles verloren, keine Hoffnung mehr.
Nur der Himmel bleibt, überdauert all die Zeit.
Verschwunden ist das Land, wo unsere Wiege stand.
Mutter ist verhungert, begraben im Dünensand.
Vater ist verschollen im großen Weltenbrand.
Jetzt sind wir alleine, treiben heimatlos,
sehnen uns nach Wärme und nach Mutter´s Schoß.
Hungrig wie die Wölfe ziehen wir umher.
Haben alles verloren, keine Hoffnung mehr.
Nur der Himmel bleibt, überdauert all die Zeit.
Verschwunden ist das Land, wo unsere Wiege stand.
Nur der Himmel bleibt, überdauert all die Zeit.
Hungrig wie die Wölfe ziehen wir umher.
Haben alles verloren, keine Hoffnung mehr.
Nur der Himmel bleibt, überdauert all die Zeit.
Verschwunden ist das Land, wo unsere Wiege stand.
Wir treiben mit dem Wind und wissen nicht mehr, wer wir sind
5. Daskalogiannis
Sie kamen einst über das Meer: Ein riesiges Osmanenheer.
Die Übermacht war einfach zu groß, die Sklaverei war dann unser Los.
Daskalogiannis werde ich genannt, jetzt ist es an der Zeit.
Wir werden sie von der Insel jagen und sind zum Kampf bereit
Freiheit oder Tod – Wir kämpfen bis zum Sieg.
Wir beugen vor niemandem das Knie.
Wir erkämpften so manchen Sieg.
Versprochene Hilfe, die kam nie.
Wir ziehen uns nun in die Berge zurück,
doch langsam verlässt uns das Glück.
Jetzt sind wir gefangen und wir wissen,
ihre Rache wird grausam sein.
Doch aus den Tiefen unseres Kerkers
ertönt ganz laut der Schrei:
Freiheit oder Tod – Wir kämpfen bis zum Sieg.
Wir beugen vor niemandem das Knie.
Auf dem Schafott ziehen sie mir die Haut vom Leibe ab.
Doch ich werde nicht schreien, sondern schweigen wie ein Grab!
Freiheit oder Tod – Wir kämpfen bis zum Sieg.
Wir beugen vor niemandem das Knie.
6. Neue Welt
Ganz am Anfang standet ihr winkend am Strand.
Hoch zu Ross, für euch wie Götter, kamen wir an Land.
Keine Gnade, kein Erbarmen: dafür sind wir bekannt,
doch ihr habt die Gefahr viel zu spät erkannt.
Mit Kreuz und Schwert erobern wir die neue Welt.
Töten jeden, der sich wehrt,
der Rest von euch, der wird bekehrt.
Wir zerstören eure Tempel mit Gottes Segen,
werden eure Götter von der Erde fegen.
Sind berauscht vom Reichtum, der uns winkt,
während euer Reich in Schutt und Asche versinkt.
Mit Kreuz und Schwert erobern wir die neue Welt.
Töten jeden, der sich wehrt,
der Rest von euch, der wird bekehrt.
Der Rest von euch, der spricht jetzt unsere Sprache
und kniet vor uns im Dreck.
Dient nur noch dem einen Gott.
Eure alte Welt ist für immer weg.
Heute seid ihr Fremde im eigenen Land,
nur noch Folklore, ins Reservat verbannt.
Mit Kreuz und Schwert erobern wir die neue Welt.
Töten jeden, der sich wehrt,
der Rest von euch, der wird bekehrt
7. Brandstifter
Am Anfang noch ganz leise, in immer gleicher Weise
beginnt ihr böses Spiel.
Menschen diffamieren, manipulieren ist ihr erstes Ziel.
Sie lügen wieder schamlos, hetzen wahllos, ein neuer Feind muss her.
Neuer Hass geboren, jede Scheu verloren, es gibt kein Halten mehr.
Zu den Waffen rufen sie,
doch auf dem Schlachtfeld sieht man sie nie.
Alles bricht zusammen, die Welt steht in Flammen, knietief im Blut.
Wie ein Krebsgeschwür, keiner weiß wofür. Woher kommt all die Wut?
In den Tod gerannt, die Namen unbekannt, vermodern sie im Feld.
Träumten vom Siegen, jetzt kommen die Fliegen, vergessen von der Welt.
Zu den Waffen rufen sie,
doch auf dem Schlachtfeld sieht man sie nie.
Die Toten sind begraben, denn sie haben die Schlächter selbst gewählt.
Die Korken knallen, in Marmorhallen wird wieder Geld gezählt.
Heimlich still und leise fälschen sie Beweise für einen neuen Krieg.
Erfinden neue Lügen und betrügen, wie es ihnen beliebt.
Zu den Waffen rufen sie,
´ne Kugel im Kopf wäre besser für DIE!
8. Hexenhammer
Da stehst du nun, einsam und allein.
In diesem Kerker hört dich niemand schreien.
Ich werde dich peinlich befragen,
du wirst mir bald alles sagen.
AB INSIDIIS DIABOLI, LIBERA NOS, DOMINE
VADE, SATANA, HOSTIS HUMANAE SALUTIS
Du wirst brennen! Im Feuer brennen!
Du wirst brennen! im Feuer brennen!
Ich berausche mich an deiner Qual,
ich werde es finden, dein Hexenmal.
Das Feuer der Hölle brennt in deinem Leib.
Ich werde dich befreien von diesem Leid.
AB INSIDIIS DIABOLI, LIBERA NOS, DOMINE
VADE, SATANA, HOSTIS HUMANAE SALUTIS
Du wirst brennen! Im Feuer brennen!
Du wirst brennen! im Feuer brennen!
Nun wirst du endlich zum Richtplatz geführt,
die Hände auf dem Rücken fest geschnürt.
Knisternd lodern Flammen unterm Holz hervor,
du wirst schmoren wie die anderen zuvor.
AB INSIDIIS DIABOLI, LIBERA NOS, DOMINE
VADE, SATANA, HOSTIS HUMANAE SALUTIS
Du wirst brennen! Im Feuer brennen!
Du wirst brennen! im Feuer brennen!
9. Gedankenwächter
„Teile und herrsche“ lautet das Prinzip.
Um euch zu lenken, wie es uns beliebt.
Der Freund von heute ist morgen unser Feind,
dann seid ihr wieder im Hass vereint.
Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei,
Unwissenheit ist Stärke, glaubt nicht, ihr seid allein.
Geschichte wird umgeschrieben, bis sie uns gefällt.
Dann passt sie viel besser in unsere neue Welt.
Wiederholen die Lügen, bis sie jeder glaubt
und keiner dem anderen mehr vertraut.
Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei,
Unwissenheit ist Stärke, glaubt nicht, ihr seid allein.
„Vorwärts verteidigen“ hieß früher Krieg,
Niederlagen nennt man heute einfach Sieg.
Denunzieren ist heute wieder Pflicht,
damit es euch nicht selbst erwischt.
Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei,
Unwissenheit ist Stärke, glaubt nicht, ihr seid allein.
10. Demmin
Langsam rollt die Front heran, es ist Anfang Mai.
Da ist der Krieg schon fast vorbei.
Man hat die Stadt schon aufgegeben, die Brücken sind zerstört.
Ein jeder am Stadtrand die Panzer rollen hört.
Jetzt hält der Tod Einzug in die Stadt.
Nun kommt zurück, was man entfesselt hat.
Wenn die Feuer sinken, dann ist es vorbei.
Der Tod zieht endlich weiter, ein Ende hat das Leid.
Eingekesselt in der Falle und alles brennt.
Jeder, der noch laufen kann, um sein Leben rennt.
Manche nehmen Strick und Gift, springen in den Tod.
Wollen nicht mehr warten auf das, was ihnen droht.
Sterbend in den Flüssen, sind vor Angst gelähmt.
Keiner ist mehr da, der den Feind noch zähmt.
Wenn die Feuer sinken, dann ist es vorbei.
Der Tod zieht endlich weiter, ein Ende hat das Leid.
Die Stadt steht noch in Flammen, das Leben ist erstarrt.
Die ersten Leichen werden aus der Stadt gekarrt.
Tote hängen in den Bäumen, wiegen sich im Wind,
liegen starr in ihren Betten: Mutter, Vater, Kind.
Treiben tot im Fluss dahin, sinken still hinab.
Nur des Windes Klage über ihrem Grab.
Wenn die Feuer sinken, dann ist es vorbei.
Der Tod zieht endlich weiter, ein Ende hat das Leid.