1. Gotteskrieger
diejenigen die krieg führen
die trachten nach verderben
deren lohn soll sein dass sie gekreuzigt werden
schlagt wechselweise ab
ihre Füße ihre Hände – zeigt kein erbarmen
vertreibt sie aus dem lande
die verbotenen Monate verflossen sind
"Gott ist groß" schallt es im wind
ein Sandsturm peitscht, raubt mir die Sicht
mein Säbel blitzt im Sonnenlicht
tötet die nicht gläubig sind
egal ob alt, ob Weib, ob kind
von jedem menschen dessen herz nicht rein
wird das neue heim die Hölle sein
dort ein junger kafir, er tut nur seine Pflicht
die Hände gefesselt, tränen tränken sein Gesicht
er schreit nach seiner Mutter, so laut er grad nur kann
und schmeichelt mir mit Worten wie
"ich wär ein guter Mann"
einem tosendem Gelächter, er ausgesetzt ist
während sich mein säbel durch seine kehle frisst
fetzen, die einst sein hals, an ihm herunter hängen
seine schreie nur noch warme Luft, die sein Blut verdängen
so ist ein weiteres leben aus dieser Welt geschieden
wir handeln rechtens denn so steht es geschrieben
wir hassen in Freiheit wir kämpfen im Nebel und
im schatten der Vergangenheit
ich lächle dir ins Gesicht
vom tiefstem herzen verfluche ich dich
mein Herr ist der listenschmied
weil wir blind, er führ uns sieht
feuchte kellerwände lassen die Saat gedeihen
der jungfrauen fleisch bedeckt
denn man versteckt, was man befleckt...
2. Wien 1683
heute ist der Mond gegen uns
weil einfach zusehen leichter war
die fabe grün wünscht uns den Tod
doch irgendwann ist der nächste dran
ihr sehnt euch nach macht, einem apfel aus gold
nennt es beim Namen, wir sind was ihr wollt
in jeder Himmelsrichtung, ist der feind
wir halten zusammen, wir kämpfen vereint
einer gegen viele, es scheint aussichtslos
bis zum letzten mann, Freiheit oder Tod
der Boden bebt unter uns
es herrscht der Wahnsinn und nicht die Vernunft
die Luft brennt, der morgen graut
dieser tag in Erinnerung bleibt
wie glauben nicht an eure Schriften, nich an euren
Gott. so bleiben nur zwei Möglichkeiten:
Freiheit oder Tod
in jeder Himmelsrichtung, ist der feind
wir halten zusammen, wir kämpfen vereint
einer gegen viele, es scheint aussichtslos
bis zum letzten mann, Freiheit oder Tod
wie gewitterwolken tauchten sie auf, starrend vor Erz
es war, als wälze sich eine Flut von schwarzem Pech
Berg ab dass alles erdrückt, verbrannt, was sich ihm
entgegen stellt. so schufen wir für die Ewigkeit, ein
heiliges grab
in jeder Himmelsrichtung, war der feind
wie hielten zusammen, wir kämpften vereint
einer gegen viele, es schien aussichtslos
bis zum letzten mann, Freiheit oder Tod
in jeder Himmelsrichtung, war der feind
wie hielten zusammen, wir kämpften vereint
einer gegen viele, es schien aussichtslos
bis zum letzten mann, Freiheit oder Tod
3. Wie Gott Sein
dort liegt ein junge
der wie wild umher blickt
und jeder schaut nur zu
wie er an seinem eignen Blut erstickt
und die Frau dort im Wald
ohne Kleid und ohne Schuh
wäre vielleicht noch am leben
doch die Engel, sahen einfach nur zu
wir dürfen nicht wie Gott sein,
wir dürfen nicht seinen weg gehen
wir dürfen nicht wie Gott sein,
wir dürfen nicht feige weg sehen
und da ist auch dieses Mädchen
sie ist jung und begabt
und kurz vor ihrem Tod
has sie unvorstellbar große angst gehabt
und da hängt auch dieser mann
um ihn herum alles lacht
kurz darauf wird er umgebracht
und Gott hat nichts gemacht
wir dürfen nicht wie Gott sein,
wir dürfen nicht seinen weg gehen
wir dürfen nicht wie Gott sein,
wir dürfen nicht feige weg sehen
und das kind dort im dreck
mit fliegen im Gesicht
ist auch bald im Himmel
doch das kümmer ihn nicht
kümmert es dich?
wir dürfen nicht wie Gott sein,
wir dürfen nicht seinen weg gehen
wir dürfen nicht wie Gott sein,
wir dürfen nicht feige weg sehen
4. Kalt Wie Ein Grab
der Wald im Mondlicht
rief meinen Namen
und er führte mich zu dir
die Natur kennt kein erbarmen
nun schließ die Augen, ein letztes mal
wehr dich nicht, und kurz wird deine Qual
ein Fluss aus Blut, müdet nun im Laub
die quelle hat deinen Korpus versaut
lebendig reichst du mir, nur einen tag
ich will dich, kalt wie ein grab
du brauchst kein stein, du brauchst kein Sarg
denn ich will dich, kalt wie ein grab
deine haut, vom Herbst so nass
die Augen trüb, die Lippen blass
das Blut geronnen, der Körper steif
die würmer wittern dich, bald bist du reif
zwischen Blattwerk und erde
liegt dein Leichnam begraben
meine Einsamkeit, hat dich umgebracht
doch kehre ich zurück, nacht für nacht
lediglich reichst du mir, nur einen tag
ich will dich, kalt wie ein grab
du brauchst kein stein, du brauchst kein Sarg
denn ich will dich, kalt wie ein grab
deine Knochen haben es mir angetan
endlich nimmt dein Leib den süßen Duft des Todes an
ich fass dich an, du willst es auch und lässt es zu
kalt wie ein grab, was ich will bist du
lediglich reichst du mir, nur einen tag
ich will dich, kalt wie ein grab
du brauchst kein stein, du brauchst kein Sarg
denn ich will dich, kalt wie ein grab
kalt, kalt, kalt wie grab
5. Und Immer Wenn Die Nacht Anbricht
seit stunden warte ich hier auf sie
es ist als ob man ein schweres kreuz trägt
sie ist mein Lichtblick in der Finsternis
der grund, weshalb mein herz noch schlägt
zu sehen wie sie schläft, wie sie lacht, wie sie geht
erfüllt mein herz, den ganzen tag lang
doch heute ist es so dunkel und leer
sie kommt sicher bald, ich weiß nur nicht wann
schwärze und leere zerfressen mich von innen
nicht bei ihr zu sein, raubt mir die sinne
sie mit meinen eigenen Augen zu sehen
ist wie einem Gott gegenüber zu stehen
das einzige Wesen was ich je geliebt
weiß nicht das es mich gibt
ein weiterer tag und mich erwartet nichts
so bleibt mir nur noch die abendzeit
suche dort meinen Engel auff
meine blonde Süßigkeit
gern denk zurück an das erste mal
als sich unsere Augen trafen
sie lächelte kurz, schaute dann weg
seit dem kann ich nicht mehr schlafen
es war wie liebe auf den ersten blick
ein moment so voll
von gesättigtem Glück
heute werde ich sie wieder sehen
um sie um Beachtung anzuflehen
sie ist für mich meine Ehegattin
für sie bin ich nur ein schatten
das letzte licht stirbt und sie kommt nicht heim
was wenn sie gerade bei jemand anderem ist?
Zweifel greifen mein blutendes herz
was wenn sie gerade jemand anderen küsst?
und immer wenn die nacht anbricht
sehne ich mich, nach ihrem Gesicht
sie mit meinen eigenen Augen zu sehen
ist wie einem Gott gegenüber zu stehen
und immer wenn die nacht anbricht
sehne ich mich, nach ihrem gesicht
jede nacht warte ich stunden allein
um ganz nah bei ihr zu sein
und immer wenn die nacht anbricht
sehne ich mich, nach ihrem Gesicht
bei regen, bei kalte, bei sturm warte ich hier
und wenn sie dann kommt bin ich ganz nah bei ihr
und immer wenn die nacht anbricht
sehne ich mich, nach ihrem Gesicht
bei regen, bei kalte, bei sturm warte ich hier
und wenn sie dann kommt bin ich ganz nah bei ihr
6. Schwarz
die toten
mein Zufluchtsort
ruhe
suche ich dort
doch ob geöffnet oder geschlossen
sehen meine Augen
SCHWARZ
verbrannte erde, Asche, Ruinen und Nebel
feuer, Massengräber, Knochen und Schädel
es gibt keinen Ausweg
nicht für euch und nicht für mich
denn wenn ich meine Augen
langsam wieder öffne ist alles nur noch
SCHWARZ
wie die nacht
weiter immer weiter gegen den wind
angetrieben von Seelen die gegen mich sind
verzehre ich die Frucht die von ihnen verboten
die Augen weit geschlossen wache ich über die toten
7. Dort Wo Die Krähen
dort wo ich bin – war ich schon einmal
und es war vor langer zeit
als ich stand vor einer Wahl
vor diesen beiden wegen
ich nun wieder stehe
und ich frage mich erneut
welchen weg ich diesmal gehe
ich suche dich so lang
und ich finde dich irgendwann
du willst von mir gefunden werden
um mit mir gemeinsam zu sterben
dort wo die krähen im kreise fliegen
werden du und ich, hand in hand liegen
ich blick den einen weg entlang
sehe weit und breit keine Seele
ist es die Einsamkeit die ich brauche
um mir meine schmerzen zu nehmen?
ich nehme den anderen weg in Augenschein
sehe Dornen und wilde Rosen
ist es der schmerzen den ich brauche
um mich von meiner Einsamkeit zu erlösen?
ich suche dich so lang
und ich finde dich irgendwann
du willst von mir gefunden werden
um mit mir gemeinsam zu sterben
dort wo die krähen im kreise fliegen
werden du und ich, hand in hand liegen
dort wo die krähen im kreise fliegen
werden du und ich, hand in hand liegen
wann kommt endlich der tag
an dem ich dich zu finden vermag
deine spur verweht vom winde
so verrat mir endlich wo ich dich finde
dort wo die krähen im kreise fliegen
werden du und ich, hand in hand liegen
8. Märchen
es war einmal ein junges Weib
eine Schönheit, eine Herrlichkeit
eine wie keine, wie von hand verlesen
ist sie von allen, die schönste gewesen
doch was zu schön, um wahr zu sein
wird lediglich bewahrt vom schein
Stroh wird gold, Wasser wird wein
bitte, bitte lass dies ein Märchen sein
an ihrer Seite gab es einen mann
und nichts, dass die beiden trennen kann
sie waren ein so bezauberndes Pärchen
so bildhüpsch, wie aus einem Märchen
ihre liebe zu ihm, wurde jeden tag mehr
doch er liebte sie stets, doppelt so sehr
doch was zu schön, um wahr zu sein
wird lediglich bewahrt vom schein
Stroh wird gold, Wasser wird wein
bitte, bitte lass dies ein Märchen sein
er glaubte das er sie nicht halten kann
und so legte er ihr ketten an
seine Seele übersaht mit narben
und wenn nicht er soll sie niemand haben
9. Töte Mich
das fleisch so schwach,
die knochen so alt
hoffentlich sterbe ich bald
jeder tag eine schwächliche Tortur
und alles nur, ob des hippokrates Schwur
jede stunde eine Qual
und ich kann nichts dagegen tun
dabei ist mein letzter Wille doch nur
in frieden zu ruhen
ich kann das leben wie es ist
nicht mehr ertragen
wann kommt der tag an dem
mein herz aufhört zu schlagen
kann es nicht selber tun,
drum bitte ich dich
bitte, bitte … töte mich
jeder entscheidet über meinen kopf hinweg
für meinen letzten wunsch
schert man sich dreck
jede stund eine Qual
und ich kann nichts dagegen tun
dabei ist mein letzter Wille doch nur
in frieden zu ruhen
dabei ist mein letzter Wille doch nur
in frieden zu ruhen
ich kann das leben wie es ist
nicht mehr ertragen
wann kommt der tag an dem
mein herz aufhört zu schlagen
kann es nicht selber tun,
drum bitte ich dich
bitte, bitte … töte mich
10. Chimonas
die blätter werden alt
sie können sich nicht wehren
sie verlieren ihren halt
und werden meinen Boden nähren
die tage sterben früher
schon sehr bald und es wird kalt – eiskalt
und eines habe ich mir geschworen
ivh werde kommen, um euch zu holen
alles was da atmet beraube ich an leben
Körper werden kalt und taub
wo einst krieg war, herrscht nun frieden
ich stelle euch eintausend falle
sturm, kälte, eis
der Schnee färbt sich dankbar rot
komm schließ die Augen, komm zu mir
tod
CHIMONAS
und die zeit bleibt stehen
CHIMONAS
alles steht still
CHIMONAS
die Flüsse, die seen
CHIMONAS
und auch das Blut
mein reich, neigt sich zur sonne
mein werk, geht dahin, geht dahin
mein land, ändert die Farbe
es ist für mich an der zeit zu gehen
CHIMONAS
zu asche, zu staub, zu erde, wird alles was war
CHIMONAS
ich komme wieder
CHIMONAS
nächstes Jahr
CHIMONAS