1. Fick Die Muse
Wo faule Samen übler Dichter Hippokrenes Quell besudeln
Wachsen nur noch Dornenbäume, plärren nur noch Totgeburten
Was ihr schafft ist leer und sinnlos; totgebor'nes, kaltes Fleisch
Versperrt den Weg zum Schattenreich, verstopft die letzten Lethefurten
Im seichten Strom die Totgeburt
Treibt träge durch das trübe Naß
Am Grunde der ertrunk'nen Furt
Die Muse zürnt im jähen Haß
Und schreibt in der zittrigen Handschrift des Zorns:
"Steh' auf und fick die Muse..."
2. Die Schwindende Glut
Und du bei den Feuern verweile
Betrachte bei schwindender Glut
Diee Possen der Menschenbrut
Bis daß der Tod uns ereile
3. Schwarzmetall (Hexer – Teil II)
Zieht ihr nur gegen uns... wir werden euch erwarten
Laßt nur die Hunde los... sie werden uns nicht jagen
Sperrt nur die Töchter ein... siee werden nach uns schreien
Schickt nur die Söhne aus... wir werden sie erschlagen
Stumpfe, schwarze Schwerter reißen keine schönen Wunden
Stumpfe, schwarze Schwerter tragen Gift und kalte Glut
Stumpfe, schwarze Schwerter liegen leicht in unseren Klauen
Stumpfe, schwarze Schwerter sind die Augen blinder Wut
Nehmt noch ein Schlückchen Eiter
Nehmt noch ein Schlückchen Blut
Es sind doch eure Wunden
Und Wärme tut so gut
4. Die Hunde Des Krieges
Wer füttert die Hunde des Krieges
Die gefangen im Tempel des Friedens
Auf dass nicht ihr qualvoller Tod in den Mauern
Wie Mord in den Hallen der Liebe erscheint
So füttert die Hunde des Krieges
Und droht eurem heiligen Frieden
Und hoft, dass sie niemals die Ketten zerbeissen
Und ihr wieder um die Gefallen weint
So tötet die Hunde des Krieges
Und schändet den heiligen Frieden
Besudelt die Tempel gewaltsam mit Blut
Wenn euch das wie die Wahrung der Liebe erscheint
5. Unglücklich, Wer Die Wahrheit Erkannt
Morgentau – in Dunst gewebte Heiden
Ein Rinnsal meines Blutes benetzt das feuchte Gras
Dämmerung – steigt auf in klamme Weiten
Die matte Sonne nur ein schwaches Nebellicht, das mich vergaß
Der Welten Grenzen entsagend verschwindet in Nebeln der Horizont
Meinen Abschied willkommen heißend
Still und zeitlos Frieden umhüllend wabern Dunstschleier
Sich an mich schmiegend, mich in Grabesstille bettend
Kühl fällt sanfter Regen, um mich rein zu waschen von diesem Dasein
Von einem Leben, das nicht meines gewesen sein soll
Um blutig sich ins Erdreich zu ergießen
Auf diesem letzten Wege mich zu begleiten
Mich, der ich die Wahrheit erkannt, der ich dieser Welt ins Auge geblicktss
...und konnte mich schwach nur der Zeiten entsinnen
Da ich unwissend und glücklich war
Einsamkeit – in Schmerz getauchtes Wissen
Mein Blut tropft auf die Disteln, wo nur Schweigen mich umhüllt
Geborgenheit – den Pfaden jäh entrissen
Frieden ist, wo nichts ist, wo der Pfad ins Leere fällt
6. Die Wälder
Die Wälder rufen in mir wieder wach, was war und was verging
Die Schönheit alter Stätten und Gesichter, die mein Aug' geseh'n
Als ich dort wandle, wohin stets mein Schritt mich trägt seit alter Zeit
An was einst war erinnern mich die Wälder meiner Einsamkeit
Die Seelen, die mein Herz erfreuten, sind längst gegangen
Die Schöpfer all der Schriften, die ich las, rief längst der Tod
Die Lehren, die mich formten, sie sind längst vergilbt, vergessen
Und treiben immer weiter fort mit jedem neuen Morgenrot
7. Gemälde Derer, Die Schieden
Sieh' durch das Fenster, das den Friedhof dir zeigt
Wie ein Gemälde derer, die schieden
An Grabsteinen kauern von Kummer gezeichnet
Schluchzend jene, die blieben
Sieh' das Bild, das die Anfurten dir zeigt
Ein Gemälde derer, die schieden
Vom Nebel verschluckt und für immer verloren
Für jene, die sie einstmals liebten
Und unter deinen nachdenklichen Schritten
Knirschen der Sand und die gläsernen Scherben
Zerschlagener Uhren im Schatten der Mauern
Die schweigend erzählen vom ewigen Sterben