1. Wieder Da
Fragt nicht – Oh nein fragt nicht wo wir waren
Wir waren müde
Und wir haben geruht – und das tat gut
Für Euch Neues erschaffen
Ganz wunderbar sogar
Und jetzt sind wir wieder für Euch da
Und nun, nun schließet die Augen
Und lasset Euch fallen
Und dann wird die Nacht mit uns für Euch unendlich sein
Und jetzt tanzt – TANZT – Tanzt mit uns durch die Nacht
Und jetzt tanzt – bis der Morgen erwacht
Ergebt Euch – ja nun ergebt Euch unsrem Bann
Unsrem Zauber und unsrem Charme
Schließlich haben eure Schreie
Der Begierde uns erweckt
Und darum spielen wir für Euch auf zum Tanz
Im vollen Glanz
Und nun schließet die Augen
Und lasset Euch fallen
Und dann wird die Nacht mit uns für Euch unendlich sein
Und jetzt tanzt – mit uns durch die Nacht
Und jetzt tanzt – bis der Morgen erwacht
Und jetzt tanzt – lass die Leiber sich winden
Und jetzt tanzt – bis die Tanzwut erwacht
Und jetzt tanzt
2. Nein
Nein – Nein – Es ist alles vorbei
Nein – Nein – Diesmal gehst Du zu weit
Nein – Nein – Das war einer zuviel
Nein – Nein – Halt mich nicht auf
Lass uns streiten
Lass uns verhöhnen
Doch lass am Ende uns wieder versöhnen
Lass uns kämpfen
Lass uns schreien
Doch lass am Ende uns wie verzeihen
Nein – Nein – Das ist mein und nicht Dein
Nein – Nein – Gib das wieder zurück
Nein – Nein – Du machst alles kaputt
Nein – Nein – Jetzt hör auf zu schreien
Nein – Nein – Du hast es wohl nötig
Nein – Nein – Das halt ich nicht aus
Nein – Nein – Du bringst mich ins Grab
Nein – Nein – Das kann mein Leben nicht sein
Nein – Nein – Diesmal gehst Du zu weit
3. Der Traum
Ich träumte ich erwachte – in einer ganz verkehrten Welt
Als plötzlich ich mich sah durch die Augen eines Engels
Ausgerechnet jenes Engels, den zu verführen ich im Begriff war
Bis ich dann – bis ich dann mich sah
Ein Trugbild war mein Antlitz, dass ich mit fremden Augen sah
Der schöne Schein der mich umgab war auf einmal nicht mehr da
All die herrlichen Gebärden, um mein Ansehen zu erhöhen
Doch mein Wesen war durchschaut – das ist, was andere Augen sehen
In meinen Träumen – kann ich die Wahrheit sehen
In meinen Träumen – kann ich nicht vor mir entfliehen
In meinen Träumen – halt ich dem Spiegelbild nicht stand
In meinen Träumen – da werd ich viel zu schnell erkannt
Nun hatte ich genug erfahren, um eines zu verstehen
Jede Wahrheit hat ihr Spiegelbild und kann sich selbst nicht sehen
Doch allen Leuten recht getan ist eine Kunst, die niemand kann
Ich kehre zu mir selbst zurück und kann nun wieder sehen
Wie in meiner eigenen Wirklichkeit die Dinge um mich stehen
Was macht es schon, wenn man einem Engel nicht gefällt
Es gibt ja noch genügend andere Engel auf der Welt
In meinen Träumen
In meinen Träumen
In meinen Träumen
In meinen Träumen – da werd ich viel zu schnell erkannt
In meinen Träumen
4. Meer
Wir wurden geblendet
Von magischen Lichtern
Den goldenen Kronen
Der Wellen geweiht
Wir stürzten uns lachend
Ins eigene Verderben
Vom Leben berauscht
Und zur Abfahrt bereit
Riechst Du die See
Spürst Du den Wind
Fühlst Du Dein Herz
Das zu tanzen beginnt
Wir sind wie das Meer
Wie die schäumende Gischt
Die den Sand überspült
Und die Spuren verwischt
Wir sind wie der Sturm
Wie die Schreie im Wind
Wie das Herz eines Narren
Der zu tanzen beginnt
Wir sind wie im Fieber
Auf schaurigen Riffen
In eisigen Wogen Sirenen verfallen
Passieren die Wracks
Von den anderen Schiffen
Und hören dort tausend Posaunen erschallen
Riechst Du die See
Spürst Du den Wind
Fühlst Du Dein Herz
Das zu tanzen beginnt
Wir sind wie das Meer
Wie die schäumende Gischt
Die den Sand überspült
Und die Spuren verwischt
Wir sind wie der Sturm
Wie die Schreie im Wind
Wie das Herz eines Narren
Der zu tanzen beginnt
5. Zaubern
Die Flüsse schimmern phosphorgrün
Kein Vogel fliegt am Himmel mehr
Man traut sich kaum noch rauszugehen
Kein Tropfen klares Wasser mehr
Übers Ufer steigen Fluten
Und es trifft sogar die Guten
Vielleicht bin ich zu sehr befangen
Doch soweit wär' ich nie gegangen
Wenn ich zaubern könnte
Und ich hier zu Hause wär'
Wenn ich zaubern könnte
Bräucht' ich keine Hölle mehr
Habgier hat Euch weit getrieben
Als ob Euch alles selbst gehört
Vergaßet Ihr genug zu lieben
Und habt fast alles schon zerstört
Vielleicht bin ich zu sehr befangen
Doch soweit wär' ich nie gegangen
Schlimmer noch als in der Hölle
Habt Ihr's Euch zurechtgemacht
Jetzt hilft wirklich nur noch beten
Das hätt' selbst ich nie gedacht
6. Für Immer
Ich wollte Dich berühren
Doch Du scheinst unendlich weit von mir
Von mir gegangen zu sein
Wie einst in meinen Träumen 'rauf beschworen
Hattest Du mich auserkoren
Für unsere Ewigkeit
Für immer – hattest Du gesagt
Für immer – sagtest Du
Trotz Deines Schweigens das mich quält
Ist alles was jetzt zählt, das unsere Welt zerfällt
Und zwischen uns Leere
In mir erstickt ein müder Schrei
Will Deinen Zauber nicht verlieren
Doch bin ich schon dabei
Für immer
Für immer – nur mit Dir wollt ich sein
Für immer
Für immer – nur mit Dir allein
7. Fatue
de vagorum ordine dico vobis iura
fatue fatue
quid prodest tibi laborare
8. Erdbeerrot
Über meinem Fenster wohnt der Mond
Der wie ein König hoch am Himmel thront
Er streift mich sacht, wie ein sanftes Tier
Und ich schlaf heute Nacht allein mit mir
So rot, so rot, so erdbeerrot
In mir ein wildes Feuer loht
Ach süßer Schlaf, komm über mich
Und leg Dich sanft auf mein Gesicht
So rot, so rot, so erdbeerrot
Der Himmel flammt so rot im Abendlicht
Schatten gleiten über mein Gesicht
Ich trag in meinem Kopf ein Bild von Dir
Und ich schlaf heute Nacht allein mit mir
Du bist wie ein vergangenes Gedicht
Das mit leisen Worten zu mir spricht
Die Nacht sie fährt dahin und ich bleib' hier
Und ich schlaf heute Nacht allein mit mir
9. Ihr Wolltet Spaß
Ihr habt Euch selber eingeladen
Nun sollt Ihr zahlen Euren Preis
Und nach meinem Willen leben
Bevor ich Euch willkommen heiß'
Egal ist wer, egal ist was
Hinter Eurer Maske steckt
Ihr sollt auf Eure Kosten kommen
Denn ich hab was ausgeheckt
Ob Schimpf, ob Schand – mir einerlei
So treib ich meine Narretei
Ihr wolltet Spaß
Den sollt Ihr haben
Ihr kennt wohl nicht mehr meinen Namen
Will mich an Eurem Anblick laben
Bin Euch zu Diensten jederzeit
Was Ihr Euch wünscht, das sollt Ihr haben
Macht Euch gefasst, macht Euch bereit
Ich würde niemals nimmer nicht
Mich so gehen lassen
Denn alles was man Anstandt nennt
habt Ihr zu Haus gelassen
Der Edelmann die Gattin küsst
Und niemals seinen Narren vermisst
Ach wenn er wüsst', ach wenn er wüsst'
Wer unter ihrem Rocke sitzt
Ihr wolltet Spaß
Den sollt Ihr haben
Ihr kennt wohl nicht mehr unsrem Namen
Ihr wolltet Spaß
Den sollt Ihr haben
Ihr kennt wohl nicht mehr unsrem Namen
10. Der Fluch
Die Zeit steht still
Kein Wind bewegt Dich
Deine Zweifel gefrieren
Denn Leben wird beim Licht gesät
Spuren im Staub
Tausend Träume verronnen in Deiner Ewigkeit
Und wieder, wie von Anbeginn
Verbrennen die Worte Deinen Sinn
Endlos seien Deine Wege
Dunkelheit umschließe Dich
Zeit sei bis zum Morgentau
Und der Fluch verbannt das Licht
Ein neuer Tag
Die Nacht liegt hinter Dir
Dein Weg war weit
Doch die Hoffnung nah bei Dir
Du schreist ins Nichts
Kein Laut bewegt sich
Der Schlüssel längst im Schloss verrostet
Und dein Spiegelbild so kalt und leer
Der Regen fällt
Das Eis zersprengt die Mauerrisse
Und was niemand sonst vermag
Schenkt ein reines Herz den Worten neuen Sinn
Endlich seien Deine Wege
Und das Licht umschließe Dich
Dann, beim ersten Morgentau
Verbrennt den Fluch das Licht
Ein neuer Tag
Die Nacht liegt hinter Dir
Dein Weg war weit
Nun ist sie nah bei Dir
11. Gnade
Geblendet wie noch nie im Leben
Sanfte Anmut mich umgarnt
Erwache ich in Deinen Weben
Die Mutter hatte mich gewarnt
Gnade
Und wieder wirkt Dein bittersüßes Gift in mir
Wenn blind vor Gier ich den Verstand in Dir verlier
Und wieder wirkt Dein bittersüßes Gift in mir
Doch wenn ich aufwach', bist Du längst schon nicht mehr hier
Willenlos bin ich ergeben
Deinen Regeln – Deinem Spiel
Hab von Anfang an verloren
Auf dem Irrweg ohne Ziel
Deine Wollust, wie ein Beben
Mich verschlingt, wie ein Reptil
Hilflos, fast wie neugeboren
Auf dem Irrweg ohne Ziel
Halt mich fest
Lass mich los
Gib mir den Schmerz, der uns beide trennt
Und doch für immer vereint
12. Caupona
Dum caupona verterem vino debachatus,
secus templum Veneris eram hospitatus.
Solus ibam, prospere vestibus ornatus,
plenum ferens loculum ad sinistrum latus.
"Ecce," dixi, "loculus extat nummis plenus,
totum quippe tribuam tibi, sacra Venus."