1. Schreib Es Mit Blut
Ich weiß genau, was du begehrst
Was du dir wünschst, was du verehrst
Ich weiß genau, was dich bewegt
Und nackt du suchst, was dich erregt
Ich weiß genau, wovon du träumst
Was dich berührt du nie versäumst
Denn ich genau sehe dein Gesicht
Doch wer ich bin, das weißt du nicht
Alles was du willst
Alles was du magst
Schreib es mit Blut, ich bin nie hold
Sei, was du willst, spinn Stroh zu Gold
Schreib es mit Blut, ich geb schon acht
Auf diesen ganz besond‘ren Saft
Ich weiß genau, woran du hängst
Was dich bewegt und was du denkst
Denn ich genau sehe dein Gesicht
Doch wer ich bin, das weißt du nicht
Alles was du willst
Alles was du magst
Schreib es mit Blut…
2. Steig Ein
Halte dich bereit,
der Wind hat sich gedreht
und keiner weiß genau,
wohin die Reise geht.
Mach das Fenster auf für mich
und lass die Nacht herein,
lösch ein letztes Mal das Licht,
es wird nichts wie vorher sein.
Verschwende keine Tränen,
spürst du die Kraft in dir,
egal wohin es geht,
wir leben jetzt und hier.
Steig ein — lass alles hinter dir,
bleib nicht länger hier,
steig aus und du wirst sehen,
es wird schon weiter gehen.
Spring auf — verliere die Angst vor dir,
bald wirst du mich verstehen.
Steig ein,
es wird schon weiter gehen.
Komm und lass Zeit,
all die Lügen hinter dir,
vergiss die Traurigkeit,
wir gehen fort von hier.
Ja die Welt hat uns vergessen,
haben nichts mehr zu verlieren,
der Schmerz hat uns zerfressen,
lass das Herz mir nicht erfrieren.
3. Bruder Leichtsinn
Bruder Leichtsinn sitzt in Hirn,
spinnt für dich an seinem Zwirn,
spielt mit Feuer, scharfen Klingen,
die Gefahr wird Freude bringen
Bruder Leichtsinn will es wagen,
muss die Furcht aus dir verjagen,
steigst du auf das höchste Dach,
Schritt für Schritt, weil's Freude macht
Messer, Gabel, Schere, Licht,
wer nicht wagt, gewinnt auch nicht.
Bruder Leichtsinn tust so gut,
fass ein Herz und neuen Mut,
Bruder Leichtsinn komm sei mein,
sollst mein Spielgefährte sein.
Bruder Leichtsinn lacht und kreischt,
sich in die Gedanken schleicht,
du verlierst fast Kopf und Kragen,
gehst auf Ganze, musst es wagen.
Messer, Gabel, Schere, Licht,
wer nicht wagt, gewinnt auch nicht.
Angst und Zweifel, einerlei,
Bruder Leichtsinn sei dabei.
4. Chaos
Es sind die Gesetze der Schwerkraft
das Richtig und Falsch außer Kraft,
die Tauben reißen jetzt Wölfe
und Heilige sitzen in Haft.
Durch Reibung entsteht heute Kälte,
ein Kuss die Erklärung zum Krieg,
die Stärksten den Schwächsten jetzt Beute,
es nirgends mehr Sicherheit gibt.
Chaos bricht über uns herein,
nichts wird mehr wie früher sein,
Chaos wirft alles aus der Bahn,
verschlingt den Größenwahn,
Chaos – der letzte Stern von Himmel fällt,
in Scherben unsre heile Welt.
Chaos – wenn über uns der Stab zerbricht,
siehst Du das letzte Licht.
Die Flüsse fließen jetzt aufwärts
und rückwärts scheint vorwärts zu gehen,
das Maß mit dem wir gemessen,
macht Hässliches unsagbar schön.
Gerät unsere Welt aus den Fugen
und nichts ist mehr so wie es war,
die festen Säulen der Tugend,
die heile Welt in Gefahr.
5. Reiter Ohne Kopf
Ich hab ein Licht am Fenster stehen,
Ich will ihn wiederkommen sehen,
Den schwarzen Reiter ohne Haupt,
Der manches Lebenslicht geraubt.
Er hat ans Höllentor geklopft,
Der Todesengel ohne Kopf,
Die Gasse nass und menschenleer,
Es klirrt der Hufe Eisen schwer.
Es kommt näher, hör nicht hin,
Denn es hat ja keinen Sinn,
Aus dem Nebel fährt ein Licht,
Ist er es oder ist er es nicht
Reiter ohne Kopf
Wirst niemals Ruhe finden,
Reiter ohne Kopf
Gepeitscht von schweren Winden,
Reiter ohne Kopf,
Es gibt kein Verzeihen,
Jagst nach deiner Seele,
Holst alle Sünder heim.
Getrieben ruhlos durch die Nacht,
Hat ihn der Fluch zu dem gemacht
Was kalte Angst und Schrecken bringt,
Das Grauen aus voller Kehle singt.
Aus dem Nebel fährt ein Licht,
Ist er es oder ist er es nicht…
Hat sich einst auf dem Dach erhangen,
Die Sünde ward ihm nicht verziehen,
Man hat das Haupt ihm abgeschlagen
Und seinen Leichnam angespien.
6. Geteert Und Gefedert
Laserhafte Feuer brennen
reite, reite durch die Nacht,
angespien und gehetzt,
bis der rote Mond erwacht.
Aussatz ziert uns, Ratten pfeifen,
Schimpf und Schande, Hohn und Spott,
schwarze Schatten uns begleiten,
tanzen lachend zum Schafott.
Geteert und gefedert,
die Ratten der Stadt,
geteert und gefedert,
weich Furcht man hier hat,
sind geteert und gefedert,
ein Griff an die Kehle,
gebrandmarkt, gerädert,
der Leib und die Seele.
Zerrt man uns vors Strafgericht,
was ihr singt, das singt man nicht,
werft uns keifend aus der Stadt,
dass alles seine Ordnung hat.
7. Stille Wasser
Dies' Wasser will ich trinken,
Mein Spiegel soll es sein.
Ich will darin versinken,
Im stillen Wasser mein.
Es zieht mich in die Tiefe,
Hinab in ihren Schoß.
Hab' mich schon längst verloren,
Es lässt mich nie mehr los.
Stille Wasser sind so tief,
Sehnsucht ist wie schwerer Wein,
Taucht man tief in sie hinab,
Wird nichts mehr wie vorher sein.
Stille Wasser sind so tief,
Sehnsucht, klar und kalt und rein.
Wer von diesem Wasser trinkt,
Wird darin verloren sein.
Und werd' ich etwas finden,
Was vor mir keiner sah,
So werd' ich es verbergen,
Im Wasser tief und klar.
Im Rausch der Tiefe
Will ich mich verlier'n,
Und deine Seele küssen
Und berühr'n.
8. Reicher Als Ein Konig
Zu viel Geld macht mich nicht glücklich,
zu viel Geld wiegt schwer wie Blei,
denn was zählt, kann man nicht kaufen
und so ist es mir wohl einerlei.
Bin meines Glückes Schmied,
was brauch ich Gut and Geld,
werf alles aus dem Fenster,
so bleibt es in der Welt.
Ich bin reicher als ein König,
lass den Mond mein Silber sein,
ja die Sonne und die Sterne,
für mich Gold und Edelstein.
Denn die Freiheit wiegt mir mehr,
als der Reichtum dieser Welt,
lass uns tanzen, lass uns leben,
unterm weiten Himmelszelt.
Zu viel Geld schafft nur Neider,
wem kannst Du noch vertrauen,
falsche Freunde, all die Schmeichler,
Ja das Heucheln und Kriechen ein Grauen.
9. Hahnenkampf
Und die Federbrüste schwellen,
wenn der Hahn zum Hahne schaut,
auf dem Mist mit voller Kehle,
kräht der Hahn für seine Braut.
Gockeln sie mit stolzem Schritte,
wetzen Schnäbel, wetzen Sporen,
Aug um Auge, Hahn um Hahn,
ja, sie sind zum Kampf geboren.
Kein Hahn, auch wenn er noch so kräht,
hat jemals wohl ein Ei gelegt,
so ist es mir ganz einerlei,
am Ende bleibt nichts als Geschrei.
Der Hahn ist tot, der Hahn ist tot,
der Hahn ist tot, der Hahn ist tot,
er kann nicht mehr kräh'n, kokodi kokoda
er kann nicht mehr kräh'n, kokodi kokoda
Der Hahn ist tot, der Hahn ist tot,
der Hahn ist tot, der Hahn ist tot,
er kann nicht mehr kräh'n, kokodi kokoda
er kann nicht mehr kräh'n, kokodi kokoda
Federn fliegen, Krallen kratzen,
hackt und zerrt, man reißt sich nieder,
bläht sich auf, ist kurz vorm Platzen,
doch es war nur das Gefieder.
Denn sie kämpfen um die Ehre,
um die Gunst der holden Damen,
ganz zerfetzt sieht man den Sieger
hin zu seinem Weibchen Lahmen.
Kein Hahn, auch wenn er noch so kräht,
hat jemals wohl ein Ei gelegt,
so ist es mir ganz einerlei,
am Ende bleibt nichts als Geschrei.
Der Hahn ist tot, der Hahn ist tot,
der Hahn ist tot, der Hahn ist tot,
er kann nicht mehr kräh'n, kokodi kokoda
er kann nicht mehr kräh'n, kokodi kokoda
Der Hahn ist tot, der Hahn ist tot,
der Hahn ist tot, der Hahn ist tot,
er kann nicht mehr kräh'n, kokodi kokoda
er kann nicht mehr kräh'n, kokodi kokoda
10. Wenn Ich Tot Bin
Musst nicht für meine Seelen beten,
wenn mir die letzte Stunde schlägt,
kannst mir mein Lästermaul vergeben,
werd ich wie Staub davon geweht.
Es nagt der Wurm und das Getier,
der Leib zerfällt, die Zeit verrinnt,
ich bin nicht fort und bin nicht hier
und meine Lieder singt der Wind.
Wenn ich tot bin weine nicht,
trink ein letztes Glas auf mich,
wie schön war dieses Leben,
es soll keine Tränen geben.
Wenn ich tot bin weine nicht,
trink ein letztes Glas auf mich,
leer den Kelch bis auf den Grund,
tanz dir deine Füße wund.
Ich werde da sein, wenn du rufst,
ich spiel so wild wie eh und je,
was wir gefunden und gesucht,
ist bald schon wie vergangener Schnee.
11. An Den Klippen
Es fraß dich auf die kalte See,
jetzt bist du frei und weiß wie Schnee,
sie nahm dich mit in ihren Schoß,
sie hält dich fest und lässt dich nie mehr los.
Hör wie die Brandung brüllt und schreit,
es kreischt die Fiedel meine Einsamkeit
und speit das salzige Meer mir ins Gesicht,
es schäumt und faucht die weiße Gischt.
Dort, wo das Meer die Klippen küsst,
da warte ich auf dich,
dort, wo die weißen Wolken ziehen,
will ich dir gegenüber stehen.
Ich reiß mein Herz für dich entzwei
Und dunkle Träume ziehen vorbei,
die schwarzen Vögel über mir,
sind wie ein letzter Gruß von dir.
Dort, wo das Meer die Klippen küsst,
da warte ich auf dich,
dort, wo die weißen Wolken ziehen,
will ich dir gegenüber stehen.
12. Bleib Bei Mir
Und ist der Geist auch willig,
so ist das Fleisch doch schwäch,
so süß, so süß die Früchte,
der Freuden in der Nacht.
Ja, könnt‘ ich dir entfliehen
Und mich von dir befreien,
so wär‘ ich längst gegangen,
es sollte wohl nicht sein.
Ich kann nicht mit dir leben
Und wohl nicht ohne dich,
ich wollte längst schon gehen,
jetzt fragst du mich.
Bleib, bleib doch hier, ein allerletztes Mal,
bleib doch bei mir, es ist mir ganz egal,
bleib, bleib doch hier, ein allerletztes Mal,
in dieser Nacht, du lässt mir keine Wahl.
Blieb doch hier!
Ich hatte mir geschworen,
dies ist das letzte Mal,
doch hatte ich schon verloren,
als ich dich wieder sah‘.
Ich kann nicht mit dir leben
Und wohl nicht ohne dich,
ich wollte längst schon gehen,
jetzt fragst du mich.
Bleib, bleib doch hier, ein allerletztes Mal,
bleib doch bei mir, es ist mir ganz egal,
bleib, bleib doch hier, ein allerletztes Mal,
in dieser Nacht, du lässt mir keine Wahl.
Blieb doch hier!
13. Wer Wir Sind
Wir haben auf jedem Feste
die Nacht zum Tag gemacht,
wir klauten am Ende die Reste
und haben darüber gelacht.
Es gab ja nichts zu verlieren,
die Welt wie ein dreckiges Tuch,
wir wollten alles riskieren,
der Freiheit, Segen und Fluch.
Und wir gingen auf die Reise
In einem längst verlorenen Land,
auf der Jagd und auf der Suche,
unser Schicksal in der Hand.
Wer weiß, wer weiß, schon wer wir sind,
die Wahrheit kennt ja nur der Wind,
wer weiß, wer weiß, wer kann verstehen,
woher wir kommen, wohin wir gehen.
Die Herzen vollgesogen
mit dunklem Tabaksaft
und ausgespien in die Wogen
der trunkenen schwarzen Nacht
Wir haben uns geschworen,
dass wir zusammen stehen
und dass wir diesen steilen
Weg gemeinsam gehen.
Und wir gingen auf die Reise
In einem längst verlorenen Land,
auf der Jagd und auf der Suche,
unser Schicksal in der Hand.
Wer weiß, wer weiß, schon wer wir sind,
die Wahrheit kennt ja nur der Wind,
wer weiß, wer weiß, wer kann verstehen,
woher wir kommen, wohin wir gehen.
14. Neue Ufer
Staubige Straßen, kein Land in Sicht,
seh‘ deine Augen, ich seh‘ dein Gesicht,
wir rennen weiter, tanzen und schreien,
dieser Moment wird nie wieder so sein.
Wir sind wie Feuer, tanzende Schatten,
heulender Wind, pfeifende Ratten,
ein seltsames Lied, das keiner kennt,
das jeden Zweifel für immer verbrennt.
Trink mir das Herz leer, alles ausgelebt,
hab‘ deine Trauer in Träume gewebt,
lass uns vergessen, nichts mehr verlieren,
bevor wir versteinern und erfrieren.
Wir brechen auf zu neuen Ufern,
weit die Welt sich weiter dreht,
wir brechen auf zu neuen Ufern,
denn es ist ja nie zu spät,
wir brechen auf zu neuen Ufern,
der Regen peitscht uns ins Gesicht,
wir brechen auf zu neuen Ufern,
am Horizont ist Land in Sicht.
Nichts zu verlieren, gejagt und gehetzt,
alles auf eine Karte gesetzt,
süchtig nach Freiheit, den Wahnsinn im Blick,
dreh dich nicht um, es gibt kein zurück.
Trink mir das Herz leer, alles ausgelebt,
hab‘ deine Trauer in Träume gewebt,
lass uns vergessen, nichts mehr verlieren,
bevor wir versteinern und erfrieren.
Wir brechen auf zu neuen Ufern,
weit die Welt sich weiter dreht,
wir brechen auf zu neuen Ufern,
denn es ist ja nie zu spät,
wir brechen auf zu neuen Ufern,
der Regen peitscht uns ins Gesicht,
wir brechen auf zu neuen Ufern,
am Horizont ist Land in Sicht.